Der Bundeswirtschaftsminister wirbt für Kohle und Kernkraft und begründet das mit einer neuen Studie. Dabei rechtfertigt das Papier seine Forderungen nicht. Ein Kommentar
Die Versorgung Deutschlands mit Strom ist sicher und wird es mindestens bis zum Jahr 2015 bleiben. Kaum etwas spricht dafür, dass sich das in den folgenden Jahren ändern könnte. Das ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie, die das Bundeswirtschaftsministerium heute vorstellte. ...
Zugegeben, die Prognose der Experten ist an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt. So ist beispielsweise der Bau neuer konventioneller Kraftwerke nötig, um den Energiebedarf des Landes auch künftig zu decken. Doch die sind schon lange in ausreichender Zahl in Planung - und werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch in ausreichendem Maß gebaut, besagt die Studie. Das gelte selbst dann, wenn einzelne Vorhaben durch "Akzeptanzprobleme" blockiert würden. Und im Blockadefall halten die Gutachter Preissteigerungen für die weit größere Gefahr. Versorgungsengpässe hingegen seien allenfalls bei massiven und dauerhaft nicht lösbaren Akzeptanzproblemen nicht auszuschließen. ... Nüchtern betrachtet liefert die Studie der Politik mithin kaum einen Grund, den Bau neuer Kohlekraftwerke weiter zu forcieren oder den Atomausstieg noch einmal zu überdenken, wie Glos es schon in der vergangenen Woche forderte. Doch den Minister dürfte das kaum stören.
In der OZ stand am 6. August lediglich:
Umstrittener Atomausstieg:
Obwohl die Große Koalition uneins ist, treibt Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) die Abkehr vom Atomausstieg bereits in konkreten Planungen voran. Eine von ihm eingesetzte Arbeitsgruppe hat Eckpunkte für ein "Kernenergie-Nutzungsgesetz" vorgelegt, wie sein Ministerium gestern bestätigte. ...
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