28. August 2008

Hintergrund: Vom Niedergang der Zeitungskultur

Ich halte nichts von Matthias Horx. Doch in diesem insgesamt lesenswerten Interview gebe ich seinen Aussagen Recht:

... Als Newslieferanten haben Zeitungen ihr Monopol längst verloren. Sie konnten nie so schnell sein wie das Radio oder Fernsehen. Ihre Stärke liegt im Reflektorischen, im Diskursiven, in der Welterklärung. ...

Die Gefahren, die der Zeitung drohen, drohen ihr nicht von der Technik, sondern von einer Art Selbstaufgabe. In den letzten zehn Jahren gibt es eine gewaltige Boulevardisierung, eine Vertrashung der Medienkultur. Zeitungen werden als Angsterzeuger, als Propagandainstrumente, als Reizsignalgeber benutzt. Das führt zu einem Niedergang der Zeitungskultur, vor allem, weil sich viele seriöse Zeitungen nun auch dieser reißerischen und Infotainment-Tendenz anschließen, weil sie Angst haben, sonst Auflage zu verlieren. Man begeht gewissermaßen Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
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