13. August 2008

Hintergrund: Großhandelspreise

Vor einem Monat berichtete die OZ mit einer popeligen Kurzmeldung über den Anstieg der Großhandelspreise. Nun sind sie im Juli, verglichen mit dem Vorjahr, noch stärker gestiegen, um fast zehn Prozent, und die OZ meldet es gar nicht mehr, vielleicht, weil die OZ-Wirtschaftsweisen eine Erklärung dafür liefern müssten.

Aber natürlich kann sich jeder auch ohne OZ informieren, z.B. hier einen Kommentar dazu lesen:

global news 1178 13-08-08: Wenn die Großhandelspreise stärker steigen als die Einfuhrpreise

Wie muß man es verstehen, wenn die Großhandelspreise mit einer Jahresrate von 9,9 % noch stärker steigen als die Einfuhrpreise mit zuletzt 8,9 %?


Dieses 27-Jahre-Hoch verrät zumindestens Eines: Die deutschen Produzenten, deren Produkte in den Großhandel mehr noch eingehen als die Importwaren, drehen kräftig an der Inflationsschraube. Was sollen da alle die Ermahnungen an die Gewerkschaften, sich mit Lohnforderungen zurückzuhalten? Hier ist schlicht ein Verteilungskampf im Gange, bei dem die Unternehmen und ihre Kapitaleigner sich zu Lasten der deutschen Arbeitnehmer als Verbraucher durchsetzen.
Außerdem wird wahrscheinlich ein Teil des Exports ebenfalls zu Lasten der deutschen Verbraucher subventioniert, um Exportmärkte trotz flauer Konjunktur zu halten, wie die viel geringere Steigerung der Ausfuhrpreise um nur 2,7 % zeigt. Soweit Unternehmen die gleichen Produkte im Ausland und Inland verkaufen, ist solche Quersubventionierung durchaus denkbar.

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