5. April 2008

Wo wurde die Nachricht versteckt?

Tja, so ist das in der OZ: Wenn gesagt und geschrieben wird, das geplante Kohlekraftwerk in Lubmin sei eine Fehlinvestition, findet das keinen Platz in der Zeitung. Sagt es jedoch eine Bundespolitikerin, wird es zur Schlagzeile:
"Neue Kohlemeiler sind grandiose Fehlinvestition"
Die Grüne Renate Künast lobt die Greifswalder Initiative gegen das geplante Kraftwerk Lubmin. ...
Im Grunde genommen sind weder die Schlagzeile noch der von mir kopierte Teil des Vorspanns eine Nachricht. Hätte Künast dagegen behauptet, "Neue Kohlemeiler sind grandiose Investition", hätte die OZ eine Neuigkeit verbreitet, statt etwas lange Bekanntes. Dafür könnte sie sich dann auch bezahlen lassen.

Es ist ein Grundmangel der OZ, die Meinungen von Politikern, die Verlautbarungen von Behörden oft ohne Gegenrecherche und ebenso oft ohne Nachfrage wiederzugeben, statt z.B. auch Wissenschaftler (die gewöhnlich über ein gutes Faktenwissen verfügen) mit einer Gegenmeinung zu Wort kommen zu lassen. Das ist der Unterschied zwischen Aufschreiberei und Journalismus.

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