3. April 2008

Ärztemangel in MV: offene Fragen

Es gehört schon eine Menge Schönschreib-Eifer dazu, diese Schlagzeile für den Aufmacher auf Seite eins zu erdenken:
Wartezeit beim Arzt bald nur noch 30 Minuten?
Das ist wieder einmal eine Spekulation, die noch nicht einmal den Kern der Nachricht enthält, dafür aber Schönschrift. Der Kern der Nachricht ist, dass gesetzliche Versicherte drei Mal so lange auf einen Arzttermin warten müssen wie privat Versicherte, allerdings nicht im Arme-Leute-Land MV, wo es nur wenige privat Versicherte gibt.
Und für die OZ selbstverständlich wird die Frage in dem Bericht nicht beantwortet. Wie auch, wenn lediglich spekuliert wurde?
Ein Skandal verbirgt sich hier im Text:
... Auch in Mecklenburg-Vorpommern erbringen Ärzte rund 30 Prozent ihrer Leistungen ohne Honorar, weil Budgets am Quartals-Ende längst ausgeschöpft sind ...
Doch der wird erst auf der Blickpunktseite abgehandelt:
Ärztemangel in MV führt zu langen Wartezeiten
... Wartezeiten seien hierzulande vor allem auf Facharztmangel zurückzuführen. Und da gäbe es vor allem Engpässe bei Augenärzten, aber auch bei Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten, Nerven- und demnächst auch bei Hautärzten. ...
Unbeantwortet blieb meine Frage, was denn Ärtzeverbände und Kassen dagegen getan haben.
Auch erfuhr ich nicht, wie groß der Unterschied in der Punktevergütung zwischen Osten und Westen ist.

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