Die OZ berichtete fleißig, was andere ihnen über die Vorgänge im Tibet berichten.
Eines blieb unerwähnt: Warum gibt China den Tibet nicht auf?
Hier der Versuch einer Antwort:
Der Sekretär der Kommunistischen Partei Chinas hat den Konflikt mit den Tibetern als einen "Kampf auf Leben und Tod" bezeichnet. Was ist an Tibet so wichtig für die chinesische Regierung?
Ulrike Eifler: Tibet ist von geostrategischer Bedeutung für China. Es verfügt über einen enormen Reichtum an Bodenschätzen. Die bedeutendsten Vorkommen der Erde an Uran, Lithium, Borax oder Eisen lagern in Tibet. Auch die Vorräte an Erdöl, Erdgas, Gold, Silber, Kupfer oder Zink sind von globaler Bedeutung. Insgesamt haben die abbaufähigen Vorräte der Bodenschätze in Tibet einen Wert von etwa 128 Milliarden Dollar.
Für eine aufstrebende Wirtschaftsmacht wie China ist der Zugang zu Mineralien und Energie in der Tat ein "Kampf auf Leben und Tod". Die Kontrolle über Tibet mit stabilen Verhältnissen bedeutet für China eine Autarkie bei der Rohstoffversorgung.
Gleichzeitig ist Tibet ein wichtiger militärischer Stützpunkt, um Asien zu dominieren und die Vormachtstellung auszubauen. Die chinesische Regierung hat geheime Radarstationen, Militärflugplätze, Raketenabschussbasen und Nuklearraketen in Tibet installiert. Mit seiner Grenze zu Indien wird Tibet zu einer Frontlinie für die Großmachtambitionen Pekings. Deshalb ist die Stabilität so wichtig.
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