31. März 2008

Hintergrund: Wir hatten das Richtige gelernt und vergessen

Der große Ausverkauf

Karl Marx, der störrische Rechthaber, hat es vorhergesehen: Der Kapitalismus funktioniert heute genau so, wie er es beschrieben hat. Wo immer der große Weltbaumeister hinlangt, bleibt kein Stein auf dem anderen. Hier lässt der Kapitalismus Milch und Honig fließen, dort schafft er Elend. Hier baut er auf, dort reißt er ab. Nichts bleibt, wie es war.

Karl Marx hat noch mehr erkannt: Der Kapitalismus wirbt mit einer trügerischen Verheißung. Sie lautet: Folge meinem Gesetz, gehe ein Risiko ein, und du wirst reich belohnt. Auch wenn dabei das gute Alte auf der Strecke bleibt, so ist die Zerstörung doch schöpferisch, und am Ende fällt der Wohlstand den Menschen wie eine reife Frucht in den Schoß. ...

Bislang galt das goldene Motto, wachsende Gewinne produzierten eine wachsende Zahl von Arbeitsplätzen und nach der kurzen Nacht der Stagnation folge der strahlende Morgen des Aufschwungs. Nichts anderes haben rot-grüne Agenda-Politiker und ihre Unternehmensberater dem Wahlvolk ins Ohr posaunt. Man müsse nur den Gürtel enger schnallen und Profite wieder wachsen lassen, dann werde man reich belohnt.

Tatsächlich wächst heute beides gleichzeitig, sowohl die Rendite wie auch die Unterschicht. Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung belegt, dass auch die bislang stabile Mittelschicht in atemberaubendem Tempo in einer Richtung wegbricht: nach unten. ...

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