9. Januar 2008

Will OZ Vorpommern mit Geboten besänftigen?

In der Greifswalder Ausgabe ist zu lesen:
Nur bei Lubmin kann Kraftwerk gebaut werden
In dem gesamten Text wird nicht einmal der Gedanke geäußert, warum in Vorpommern überhaupt ein Kraftwerk gebaut werden sollte.
Regionalplanerisch ist nur in Lubmin ein großes Kraftwerk in Vorpommern möglich. So sieht es auch ein aktuelles Papier vor.
Ich verstehe nicht, was der Autor damit zum Ausdruck bringen will. Soll das etwa heißen: Leute, hört auf mit dem Protest gegen das Steinkohlekraftwerk? Will der Autor damit vermitteln, was auf dem Papier steht, ist Gesetz, wie die zehn Gebote, die Moses empfing?
Das ist lächerlich, wenn ich nur an die Änderungen im Bebauungsplan für den Industriestandort Lubmin denke. Es wurde z.B. die Bauhöhe von 20 auf lumpige 150 Meter verändert. Das heißt, der bis dahin gültige Plan war nicht das Papier wert, auf dem er niedergeschrieben war.

"Lubmin ist als Standort für nicht auf Kernspaltung beruhende Energieerzeugung zu sichern und auszubauen." So steht es im Entwurf des Regionalen Raumentwicklungsprogramms Vorpommern. ... Dieser Entwurf liegt dann von Mai bis Juli aus. Angesichts der gegenwärtig laufenden leidenschaftlichen Debatte um das Steinkohlekraftwerk Lubmin darf man schon gespannt sein. ...
Wer ist man? Wenn alle anderen Arten der Energieerzeugung erlaubt werden sollen, heißt das noch lange nicht, das ein Steinkohlekraftwerk gebaut werden muss. Also wird sich mans Spannung in Grenzen halten.
Hier noch einmal; es muss kein Steinkohlekraftwerk sein:
Vorpommern setzt laut erstem Entwurf auch auf Wind- und Solarenergie, auf Energieeffizienz, auf Geothermie, die Gewinnung von Biodiesel, Biogasanlagen, die Verbrennung von Strom und Holz zur Energieerzeugung. ...
Nicht von Steinkohle, aus gutem Grund:
Die Verfügbarkeit eines sicheren, preiswerten und vielfältigen Energieangebots ist eine wichtige Voraussetzung für die weitere Entwicklung in der Region ...
Inzwischen sollte es auch in der OZ angekommen sein, dass es über Jahrzehnte keine Liefer-Sicherheit für Rohstoffe, auch nicht für Kohle, geben kann, ebensowenig die Sicherheit, dass Rohstoffe preiswert bleiben.

Vielleicht kann sich irgendein OZ-Redakteur an die Anfänge der Gasversorgung Vorpommern erinnern. Wurde nicht vor allem mit den geringen Kosten geworben? Als dann flächendeckend Gas genutzt wurde, wurde das Gas teurer, und der Anstieg setzt sich weiter fort.

Wo bleibt in der OZ die kritische Auseinandersetzung mit Informationen?

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