8. September 2007

Zählen allein reicht nicht

Die OZ meldet auf der Titelseite:
Sachsens NPD erstmals vor der SPD
... Wäre morgen Landtagswahl, käme die NPD auf neun und die SPD auf acht Prozent, wie eine Forsa-Umfrage für den Fernsehsender n-tv ergab. ...
Das kann, muss aber nicht richtig sein. Es kann auch sein, dass die SPD mehr Stimmen erhielte als die NPD. Warum, können Sie z.B. hier, hier oder hier nachlesen.

Für Umfrageergebnisse wird generell mit einem Fehler von drei Prozent gerechnet. Hätte die OZ geschrieben, beide Parteien bekämen etwa die gleiche Zahl an Stimmen, wäre es richtig gewesen.
Außerdem hätte es heißen müssen: Wäre morgen Landtagswahl, würden DIE BEFRAGTEN ...

Bedeutend ist der Fakt an sich. Wer sich jedoch darüber wundert, hat keine Ahnung. Wenn ganze Bevölkerungsgruppen von Staats wegen zwangsverarmen und in der Regierung seit Jahren die SPD mitregiert und die Zwangsveramung sogar mitanzettelte, sollte sich niemand wundern, dass Ahnungslose rechte Parteien wählen.

Hilfreich sind diese Gedanken, die ich noch nie in der Alles-wird-gut-OZ las:

Es gibt nicht wenige, die halten die Einführung der Arbeitsmarktreformen Hartz-IV als das größte sozialpolitische Verbrechen der Nachkriegsgeschichte. Es handelt sich dabei um eine Kriegserklärung gegen die eigene Bevölkerung, in dem durch zwangsweise Verarmung weiter Teile Druck auf die Löhne erfolgen soll. ...

Dass mit der Hartz-Reform selbst noch die Leistungen der ehemaligen Sozialhilfe, wie die Regelsätze für schulpflichtige Kinder, die Anteile für Strom, Verkehrkosten, Gesundheitsausgaben empfindlich gekürzt worden sind, dass seitdem die Beihilfen für Schule und Ausbildung weggefallen sind  über all das hat man in der gesamten Presse wenig erfahren, und die Kürzungen wurden so raffiniert versteckt, dass heute immer noch Leute behaupten , Hartz IV- Bezieher bekämen mehr Geld als vorher in der Sozialhilfe. Gerade noch hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 16. August wieder grob irreführend behauptet: "...es gibt keinen sozialen Kahlschlag,.vielmehr steht Hartz IV für den großen Ausbau des deutschen Sozialstaats." ...

Viele sagen: Hauptsache die Leute arbeiten wieder. Und auch viele Arbeitslose sagen: Hauptsache ich habe überhaupt wieder Arbeit. Sie sollten alle aufpassen: Es geht nicht um Arbeit um jeden Preis, es kommt nämlich darauf an, welche Arbeit zu welchen Bedingungen angeboten wird. Menschenwürdige Arbeit bedeutet in unserer Gesellschaft, dass sinnvolle und notwendige Arbeit im Rahmen eines Arbeitsvertrags geleistet wird, bei dem auch die Interessen des Arbeitnehmers berücksichtigt und Tarife ausgehandelt werden. ...

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