10. Juli 2007

Zahlen ins richtige Verhältnis setzen


Wirtschaft: 10 000 neue Jobs in MV

In den neuen Bundesländern gibt es immer mehr Jobs. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnet laut dem aktuellen Konjunkturbericht damit, dass die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland 2008 unter eine Million sinkt. Damit gehe die Arbeitslosenquote von 17,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 14,5 Prozent im Jahr 2008 zurück.

Was die OZ unter anderem nicht berichtete, aber die IWH-Prognosen in das richtige Verhältnis gesetzt hätte:

Wie viele Arbeitsplätze fehlen im Osten und wie verändert sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse?
Wer sind die Gewinner des sog. Aufschwunges?
Warum soll im Osten Fachpersonal fehlen?

Hier und im Ausriss oben die Antworten aus dem Bericht des IWH, die nicht in Schönschreibübung der OZ passten.
(Übrigens: Sind die Voraussagen der Forschungseinrichtungen, über die lang und breit berichtet wurde, jemals eingetroffen?)

Das Arbeitsangebot weist insgesamt auf ein Defizit an

Arbeitsplätzen in Ostdeutschland von mindesten

1,7 Mio. hin.


Die Masseneinkommen (Löhne und Gehälter

sowie monetäre Sozialleistungen) wuchsen allerdings

nur geringfügig, während die Selbständigen-

und Vermögenseinkommen kräftig zulegten.

Nach Abzug aller Steuern und Abgaben verfügten

die privaten Haushalte im vergangenen Jahr über

1,5% mehr Einkommen. Real bedeutete dies jedoch

nur einen geringfügigen Zuwachs, da die Preise für

den Konsum um 1,3% stiegen. Die Entwicklung der

Kaufkraft blieb damit gegenüber den anderen Nachfragekomponenten

deutlich zurück.


Die Investitionen im Wohnungsbau kehren dagegen

auf ihren Abwärtstrend zurück. Neben der

Dämpfung durch die Mehrwertsteuererhöhung und

die fehlenden Eigenheimprojekte gewinnen wieder

Fundamentalfaktoren wie die sinkende Bevölkerung,

hohe Leerstände, schwache Einkommenszuwächse

und fehlende Vermögen die Oberhand.


Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen

Beschäftigungsverhältnisse, die in den vergangenen

elf Jahren in Ostdeutschland stetig gesunken

war, stieg – wie in Westdeutschland – ab dem

zweiten Quartal 2006 wieder (Abbildung 8). Im

Jahresdurchschnitt trugen sie zu einem Drittel zum

Beschäftigungsaufbau bei.


Was ist mit den restlichen zwei Dritteln? Siehe Ausriss!


Eine Ursache für das fehlende Angebot an Arbeitskräften

besteht wohl darin, daß in den vergangenen

Jahren infolge des Mangels an freien Jobs und des

höheren Lohnniveaus für qualifiziertes Personal in

den Alten Bundesländern viele Fachkräfte aus dem

Osten abgewandert sind. Nicht wenige von ihnen

dürften auf Grund des Lohndifferentials nur

schwer zur Rückkehr zu bewegen sein. Möglicherweise

hat auch das gestiegene Stellenangebot

für Fachkräfte im Westen die Abwanderung aus

dem Osten noch verstärkt.


Und dann noch dies:

... Aus den kürzlich veröffentlichten Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammern zu Rostock (IHK) ging hervor, dass gut ein Viertel der Betriebe in den kommenden zwölf Monaten mehr Personal einstellen wolle. ...

Das betrifft lediglich Rügen, Nordvorpommern, Bad Doberan, Rostock, Güstrow, Stralsund, also ein knappes Drittel von MV

Die ganze Wahrheit steht im IHK-Bericht:

Beschäftigungsplanungen
der
Unternehmen
insgesamt:
höher: 25,7%
gleich: 66,3%
geringer: 8,0%

Nicht zu vergessen: Es sind Planungen. In einem Jahr müsste die OZ berichten, was daraus geworden ist.

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