14. Februar 2007

Schönschreibübung

KLAUS WALTER schrieb einen Text unter der Schlagzeile:
Lehrlinge sind bald Mangelware
Dazu fällt mir nur ein: Na und? Seit 15 Jahren machen die IHK und Wer-Weiß-Noch-Alles sog. Klimmzüge, um möglichst vielen Schulabgängern Ausbildungsstellen zu verschaffen. Doch das gelang nie, obwohl zehntausende junge Leute das Land verließen. Das vergaß Herr Walter in seiner Hochstimmung zu bedenken.
Stattdessen schwafelte er:
„Koch“ ist mit Abstand der beliebteste Ausbildungsberuf in Mecklenburg-Vorpommern.
Soso. Wie begründet der Autor diese Erkenntnis?
Von 10 606 Schulabgängern, die 2006 in MV eine Ausbildung begonnen haben, entschieden sich 607 für die Arbeit am Herd.
Könnte es auch sein, dass etliche Ex-Schüler keine andere Lehrstelle fanden, zum Beispiel in der Bauwirtschaft, sie also nur aus Mangel an anderen Lehrstellen Koch werden? Wäre es auch möglich, dass besonders viele Köche außerhalb von Betrieben eine Lehre begannen? Dazu erfahren die Leser nichts.
Dabei liefert Walter einen Anhaltspunkt:
6799 Lehrlinge erhalten ihre Ausbildung in einem Mitgliedsbetrieb, werden also „betrieblich“ ausgebildet. Das sind 5,4 Prozent mehr als 2005. Nur 3807 werden „außerbetrieblich“ – in einem staatlichen
Ausbildungsprogramm – geschult.
Das Waltersche „nur“ ist reiner Kommentar. Ich meine, es sind zu viele, die außerbetrieblich ausgebildet werden. Betroffen ist nämlich mehr als jeder dritte Schulabgänger.

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