15. August 2006

Schönschreib-Übung

Titelseite:
Wirtschaft macht einen mächtigen Sprung
Das ist maßlos übertrieben.
Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr so stark gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal real um 0,9 Prozent zu.
Ich gebe zu bedenken, dass die Wirtschaft in einigen dieser Jahre überhaupt nicht wuchs und verweise nur auf zwei Texte.

Stärkstes Wirtschaftswachstum seit fünf Jahren. Ist wirklich ein tragfähiger Aufschwung in Sicht?

Geradezu Begeisterung löste in den elektronischen Medien die heutigen Wachstumszahlen des Statistische Bundesamt aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0,9 Prozent (Vorquartal 0,7 Prozent) stieg und das Wachstum kalenderbereinigt gegenüber dem Vorjahresquartal bei 2,4 Prozent lag. Dass Schweden im gleichen Zeitraum 5% und Deutschland beim Wachstum vor Japan und Italien immer noch an drittletzter Stelle liegt, wird natürlich nicht erwähnt. Völlig unter den Tisch fällt die negative Entwicklung der Einkommen, die langfristig stagnierende Binnenkonjunktur, die anhaltende Massenarbeitslosigkeit bei weiter abnehmenden versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und die Tatsache, dass der Außenhandelsüberschuss wesentlich der verhaltenen Lohnentwicklung geschuldet ist. Joachim Jahnke spricht deshalb lieber von einem
„Mehrwertsteuer-WM-Quartal“ und schaut auf die nüchternen Zahlen hinter den euphorischen Schlagzeilen.

Kaum noch Chancen


Der Aufschwung ist voll im Gang, doch Langzeitarbeitslose profitieren nicht davon. Die Bundesregierung denkt nun über staatlich geförderte Lösungen nach.
Hatte bis zum Start der Hartz-IV-Reform im Januar 2005 der Anteil der Langzeitarbeitslosen noch bei 35,3 Prozent gelegen, war er im Juli 2006 auf 42,9 Prozent geklettert.

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