Umfrage: Mehrheit ohne Interesse an Landtagswahl
Einer im Auftrag der ARD durchgeführten Infratest-dimap-Umfrage zufolge haben sechs Wochen vor dem Urnengang 56 Prozent der Befragten im Nordosten kein oder nur geringes Interesse an der Wahl. ... Bei der Sonntagsfrage votierten 33 Prozent für die Christdemokraten. Die SPD käme auf 29, Linkspartei.PDS auf 22 Prozent. ...Es geht schon wieder los! Die Heimatzeitung veröffentlichte Umfrageergebnisse, als hätten die Redakteure keine Lehren aus den Umfragen vor den Bundestagswahlen gezogen. Die Ergebnisse hatten nichts mit dem Wahlergebnis zu tun. Das liegt wohl daran, dass etliche Befragte lieber logen als den Telefonhörer sofort aufzulegen. Also sind diese Befragungen sinnlos und deshalb auch das Veröffentlichen der Ergebnisse. Doch womit würde dann die Seite gefüllt werden?
Jürgen Schultz schrieb einen Kommentar
Geringes Wahlinteresse in MV
Beunruhigend
Woran liegt es, wenn sich nur sechs Wochen vor Landtagswahlen in beiden Bundesländern und kaum vier Wochen nach deutschlandweiter Fußball-WM-Euphorie beim Wahlvolk Lethargie und politischesIch glaube nicht, dass das sog. Wahlvolk lethargisch und desinteressiert ist. Ich weise diesen Vorwurf zurück, denn ich gehöre auch zum Wahlvolk!
Desinteresse breitmachen? ...
Viele wissen, dass es egal ist, ob sie wählen oder nicht, denn Wahlversprechen sind allein dazu da, gebrochen zu werden. Beweise gibt es genug in der Heimatzeitung nachzulesen. Eher ist es ein Zeichen von Sachverstand, nicht zu wählen: Es lohnt den Aufwand nicht.
Was die Fußball-WM mit politischem Interesse zu tun haben soll, kann ich mir nicht erklären. Von den meisten Medien angeheizt, hielt die Stimmung bis zum Ende der WM. Das ist völlig normal. Außerdem war nicht das Wahlvolk, sondern nur ein Teil des Wahlvolkes euphorisch.
Herr Schultz, besuchen Sie ein Rockkonzert, lassen Sie sich sich von der Stimmung anstecken, genießen Sie das Hochgefühl. Spätestens am nächsten Tag ist der Rausch verflogen. Nichts anderes passierte zum Ende der WM. Wenn in der OZ versucht wurde, dem eine politische Note anzudichten, war das ein vermeidbarer Fehler.
Viele Hoffnungen sind trotz milden wirtschaftlichen AufschwungsWer hegte die Hoffnung, wer schürte sie? Ich nicht!
enttäuscht worden. Was wundert's, dass das Vertrauen in die große Koalition arg gesunken ist. ...
Hoffnung ist Mangel an Wissen.
Um Wahlkater danach zu vermeiden, sollte jede(r) genau überlegen, ob man auf das Privileg, demokratisch wählen zu können, verzichtet.Den Wahlkater haben jene, die wählen, weil sie immer wieder enttäuscht werden. Warum diese Leute auch zur nächsten Wahl gehen werden, bleibt mir deshalb ein Geheimnis. Ich erinnere auch an den Spruch des Monats Juli.
Geringe Wahlbeteiligung erhöht auch die Chancen für den Einzug rechtsextremistischer Parteien in den Landtag.Da ist sie wieder, die versteckte Drohung, das sog. Wahlvolk sei Schuld am aufstrebenden Rechtsextremismus. Was haben denn die Parteien dagegen aufgeboten?
Wer nicht wählt, wählt falsch – indem man letztlich anderen die Wahl überlässt. Wer nicht wählt, schwächt die Demokratie – und alle jene Politiker, die sich im Land redlich für ihre Wähler ins Zeug legen.Dem widerspreche ich. Die Demokratie schwächen jene Gewählten, die ihre Versprechen entweder nicht halten oder die bewusst lügen, um gewählt zu werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.