30. Juli 2006

Themenvorschlag: Auswirkungen der Hartz-Reformen

Als Ergebnis der diversen Hartz-»Reformen« zeichnen sich für einen wachsenden Teil des Lohnabhängigen eine Reihe von Trends ab, die man unter dem Begriff der »Amerikanisierung von Arbeitsmarkt und Sozialsystem« [39] zusammenfassen kann:

- Ungeschützte abhängige Arbeit unter dem Schein der Selbstständigkeit, Leiharbeit, schlecht bezahlte und befristete (Teilzeit-/Mini-)Jobs mit erheblichen Einkommenseinbußen und Abstrichen bei sozialer Sicherung nehmen zulasten regulärer sozialversicherungspflichtiger Stellen (»working poor«) zu, kurz: die Prekarisierung wächst.

Der Druck auf (noch) Beschäftigte und Normalarbeitsverhältnisse wächst, der Kündigungsschutz steht zur Disposition, Tarifflucht nimmt zu.
Unterwerfung von innovativem Arbeitspotenzial unter börsenspekulative Unternehmensziele.

Liberalisierung und Privatisierung der öffentlichen Dienstleistungen im Bereich der Sozialversicherungen, nehmen zu: Indikatoren hierfür sind z.B. Vermittlungsgutscheine für private Arbeitsvermittler und die Beauftragung diverser privater Dritter mit Vermittlungsaufgaben, Zahnersatz und Krankengeld im Bereich der Krankenversicherung, »Riester«-Rente und weitere Ansätze zur privaten Vorsorge im Bereich der Rentenversicherung.

Die soziale Polarisierung [
40] insgesamt nimmt zu mit der Folge der »Akkumulation von Reichtum auf dem einen Pol ... (und) zugleich Akkumulation von (Armut) ... auf dem Gegenpol« [41].

P.S.: Der Namensgeber aller Reformen, VW-Personalvorstand Peter Hartz, musste wegen schwerer Korruptionsvorwürfe am 13. Juli 2005 zurücktreten und bekommt nun – nein, nicht Hartz IV, sondern eine »Entschädigung« in Höhe von zwei Millionen Euro! [42]

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