13. Juni 2006

Gewagte Vorausschau

Wirtschaft investiert und schafft Jobs
behauptete die Heimatzeitung auf ihrer Wirtschaftsseite. Das ist eine gewagte Vorausschau. Selbst wenn das Vorausgeschaute einträfe, was würde es ändern?
Vielleicht ließe den Autor ein Blick in die Statistik des Landes Erkenntnis gewinnen.

Im produzierenden Gewerbe arbeiteten im Jahr 2004 im Durchschnitt der Monate rund 49200 Beschäftigte; im Februar 2006 waren es rund 50100. Obwohl 900 Beschäftigte mehr gezählt wurden, war die monatliche Bruttolohn und -gehaltssumme mit 98,3 Millionen Euro um zwei Millionen Euro geringer als die des Jahres 2004.
Das heißt, 1,8 Prozent mehr Beschäftigte erhielten zwei Prozent weniger Bruttlohn oder -gehalt. Unberücksichtigt bleibt die Inflationsrate.
Noch ungünstiger sieht es in anderen Wirtschaftsbereichen aus, weil sich auch noch die Zahl der Beschäftigten verringerte. Und das soll die Binnennachfrage stärken?

Thomas Schwandt schrieb:
... der IHK-Präsident Wolfgang Hering aber machte in seiner Ansprache aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Deutschland braucht ein höheres Reformtempo.“ Auf vielen zentralen Baustellen wie Arbeitsmarkt, Unternehmenssteuern und Sozialversicherungen sei die neue Bundesregierung bislang nicht über Ansätze hinaus gekommen. ...

Zu Unternehmenssteuern las ich:

Durch die Republik hallt der Ruf, die Unternehmen seien steuerlich viel zu stark belastet, ja sogar mit einem Steuersatz von 39 Prozent im internationalen Vergleich am stärksten. Und keiner widerspricht. Dabei braucht man doch nur in die Geschäftsberichte hineinsehen, beispielsweise in die der großen Dax-Konzerne.

Hier kann Herr Schwandt weiterlesen, wer wie viel Steuern zahlte.

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