3. Mai 2006

Quelle unbekannt, Recherche gleich null

Neues Call-Center nimmt seine Arbeit auf,
berichtete die Greifswalder Zeitung. Woher die Redaktion die Informationen hat, blieb ihr Geheimnis, obwohl die Leser ein Recht darauf haben, die Quelle einer Nachricht zu erfahren.
Allerdings handelt es sich nicht um eine Nachricht, sondern um eine Stellenanzeige, die als redaktioneller Beitrag veröffenrtlicht wurde.
In den letzten vier Wochen liefen die Vorbereitungen für den
planmäßigen Start am 2. Mai auf Hochtouren. Täglich werden in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Greifswald fünf neue Mitarbeiter eingestellt. ... Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommerns, die Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern, die Agentur für Arbeit Stralsund und die Stadt Greifswald hatten die Ansiedlung eines neuen Callcenters in der Hansestadt allesamt unterstützt.
Und bitte nicht die Heimatzeitung vergessen, die gern auf Einnahmen aus einer Stellenanzeige verzichtete.
Für seinen Start sollen noch weitere 200 Agenten in Voll- und Teilzeit eingestellt werden. Konditionen, die von der Kluth Customer Care
geboten werden, sind ein Fixgehalt plus Provisionszuschlag. Nähere Informationen erteilt Herr Schlierike von der Arbeitsagentur Greifswald unter Tel.: 03834/ 51 25 10.
Wäre ich Redakteur der Greifswalder Zeitung, hätte ich zumindest Herrn Schlierke angerufen, um zu erfahren, wie hoch oder niedrig das Fixgehalt und die Provisionen sind. Natürlich hätte der Bearbeiter der Pressemitteilung (?) auch die Förderer des Unternehmen fragen können, wie und warum sie hilfreich waren. Der Gipfel des Leserservices wäre es gewesen, dann die Daten zu vergleichen, um herauszufinden, ob sich der Einsatz so vieler Förderer für die Angestellten überhaupt lohnt. Haben die Leser das nicht verdient?

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