22. März 2006

Anständige Arbeit anständig bezahlen

Viele Menschen haben sich daran gewöhnt, dass Tätigkeiten sehr unterschiedlich bezahlt werden und finden es normal, dass sie arbeiten und dafür nur einen Ausgleich für ihren Mehraufwand erhalten, also ohne Lohn arbeiten.
Ist für diese Tätigkeiten kein Geld aus Steuern mehr vorhanden, wundern sich viele, auch die Redakteure CHRISTINE DRABSCH, PETER FRANKE, ALMUT JAEKEL und WALTER SCHOLZ der Grimmener Zeitung:
Vereine schränken Angebote ein
... „Neuzugänge kommen fast keine“, bedauert die Vereins-Chefin. Das habe natürlich Auswirkungen, beispielsweise auf infrastrukturelle Maßnahmen in den Kommunen, Winterschädenbeseitigung,
Radwanderwegebau . . . „Und auf mühselig aufgebaute Projekte im
Tourismusbereich“, weiß Bärbel Schubert.
Können das nicht professionelle Anbieter machen, die natürlich bezahlt werden müssen?
... Grimmener Verein Jugendfreizeit ... ,Nur drei neue MAE wurden von der Arbeitsgemeinschaft Arge angekündigt. „Die fünf Frauen haben bisher die Erzieherinnen in unseren Kindertagesstätten unterstützt“, erläutert Dietlind Lippold. Sie seien voll in die Teams integriert gewesen. ...
Dann sollten sie eingestellt werden und für einen anständigen Stundenlohn arbeiten.
Der Stoltenhagener Jugendklub geht leer aus (OZ berichtete), je eine ABM bekommen der Club 96 und das Vereinshaus in der Straße der Befreiung. „ABM ist die einzige Möglichkeit, im offenen Kinder- und Jugendbereich etwas zu machen“ ...
Und das ist unabänderlich?

Das Zurückfahren geförderter Arbeitsplätze mache sich auch beim Verein Sozialbetreute Hilfen bemerkbar, gibt Geschäftsführerin Sylvia
Hoffmann zu. ... Die Ein-Euro-Kräfte würden bislang unterstützend in Bereichen wie Hauswirtschaft, Gartenarbeit, Seniorenbetreuung arbeiten. In ihrem Verein gebe es für diese Menschen die Möglichkeit, sich in ihren Fähigkeiten auszuprobieren und „dem Leben wieder einen angemessenen Sinn zu geben“, erläutert die Geschäftsführerin.
Das halte ich für scheinheiliges Gerede.
Vor allem sind die Leute die billigsten Arbeitskräfte.

... Die ABM-Kraft, die ein halbes Jahr tätig war, sei für die Anlagen verantwortlich gewesen – der Verein verfügt über zwei Fußballplätze in Kandelin – und ist auch beim Training als Übungsleiter eingesprungen. Wenn es mit einer neuen ABM ab 1. April nicht klappen sollte, würde es schwierig für den Verein, der etwa 120 Mitglieder zählt, meint Hans Bahls. ...
Was wäre, wenn sich die 120 Mitglieder die Arbeit teilten?

Der Kommentar zum Bericht wunderte mich natürlich nicht:

Vieles bliebe auf der Strecke
Der zweite Arbeitsmarkt sollte dem ersten keine Konkurrenz machen. Stimmt. In der Praxis aber bleibt gerade in unserer Region ohne ABM-und SAM-Kräfte oder Ein-Euro-Jobber vieles schon auf der Strecke. Gerade sensible Bereiche wie die Jugendarbeit wären von weiteren Kürzungen betroffen. Dies sollte überdacht werden.
Überdacht werden sollte vor allem, dass anständige Arbeit anständig zu bezahlen ist.

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