Umgehört und -geschaut

Die Grimmener Zeitung teilt besonders gern mit, dass ihre Redakteure dabei waren oder sich umhörten, so wie hier:

Ernst der Lage jedem bewusst

Kein Wort zu der Schlagzeile!
Lokalchef Peter Schlag schrieb:

Wie funktioniert das Bekämpfen der Vogelgrippegefahr vor Ort? OZ hörte sich gestern im Amts-bereich Miltzow um.

Obwohl die Lage ernst ist, musste ich beim Lesen schmunzeln. Entschuldigung!
Interessant ist, dass Schlag die Mode des Greifswalder Lokalchefs übernahm, Unsätze zu schreiben. Warum nur? Haben Sie eine Idee? Hier zwei Beispiele:

Die Vertreter der neun amtsangehörigen Gemeinden tagen an diesem Donnerstag im Sitzungssaal. Zum zweiten Mal binnen 24 Stunden. Schließlich geht es nicht nur darum, die Gemeindeflächen nach toten Vögeln abzusuchen. Außerdem soll alles Geflügel gezählt werden. Möglichst bald. ...

Noch ein Umhör-Artikel:

Das große Faschingswochenende steht bevor. OZ hörte sich in der Kreisstadt um, wie es um die Begeisterung der Grimmener für das närrische Treiben steht. ...

Doch dann war ich gerührt, als ich nicht lesen musste, dass sich OZ umgehört oder umgeschaut hatte. W.S. schrieb:

Die Schreckensmeldungen aus aller Welt scheinen die Grimmener nicht davon abzuschrecken, wie gewohnt ihren Urlaub für das Jahr 2006 zu planen. Eher gibt es Zurückhaltung, wenn es um die Finanzierung geht,
war in Grimmens Reisebüros zu erfahren.

Wie bitte? Zurückhaltung bei der Finanzierung? Ist das Reisebüro eine Bank, die Kredite vergibt? Gemeint war:

Die Haushaltskasse steht auf dem Prüfstand, bevor es an die Reservierung geht.

Das hätte W.S. doch gleich schreiben können.