"Mehrkosten bei Hartz IV - Fehlkalkulation oder Missbrauch?"
Einfach darüber nachdenken, liebe Leser.Die Mehrkosten im Vergleich zur Kalkulation im Jahr 2004 erklären sich wesentlich aus der um 1,2 Mio. höheren Zahl von Bedarfsgemeinschaften, der gestiegenen Langzeitarbeitslosigkeit, einer
hohen Zahl von erwerbsfähig deklarierten Sozialhilfeempfängern sowie einer zuvor unterschätzten „verdeckten“ Arbeitslosigkeit und Armut.
Zwei weitere Kostentreiber sind bedeutsam, ohne hingegen in der öffentlichen Diskussion eine Rolle zu spielen:
• Niedriglöhne treiben Kosten - ALG II als Kombilohn.
ALG II bekommt auch, wer – ohne arbeitslos zu sein – ein zur
Deckung des eigenen und des Lebensunterhalts seiner Familie nicht ausreichendes Einkommen hat. Von 4,9 Mio. ALG II-Empfängern sind „nur“ 60% arbeitslos. ... Damit wirkt ALG II ökonomisch als Kombilohn: Unzureichendes Erwerbseinkommen unterhalb der Sozialhilfeschwelle wird durch ALG II bis zur Bedürftigkeitsschwelle aufgestockt.Hier rächt sich volkswirtschaftlich die seit Jahren zu beobachtende Zunahme von Jobs im Niedriglohnsektor. Betriebe zahlen niedrigere Löhne, der Staat muss als Ausfallbürge einspringen; eine sowohl sozial-, wie fiskal- und ordnungspolitisch negative Entwicklung.
Über den nach Meinung des DGB zweiten Kostentreiber informiere ich Sie morgen.
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