10. Dezember 2005

164 Euro unterschlagen

Cornelia Meerkatz berichtete in der Greifswalder Zeitung:

„Laby“ ist eine Ersatzfamilie

Was das "Laby" ist, erklärt sie in der zweiten Texthälfte.

"... Ich gehe zur Volkshochschule und mache meinen Hauptschulabschluss nach“, berichtet sie. Als sie 18 war, wurde sie mit Jennifer schwanger. Danach lief nicht immer alles glatt.
Das ist maßlos untertrieben. Als Mittzwanzigerin alleinerziehend, ohne Schulabschluss und Arbeit, dafür aber verschuldet, wie sie gleich lesen werden, dann ist mehr als "nicht immer alles glatt" gelaufen.

Heute drücken die junge Frau Außenstände, die sie abtragen muss. „Doch jetzt ist der Groschen bei mir gefallen“, meint sie. „Ich weiß schon, warum ich jetzt noch zur Schule gehe.“ Sie hofft, dass sie nach dem Schulabschluss eine Lehre beginnen kann ...
Als Hartz-IV-Empfängerin bleiben Kathrin 331 Euro im Monat zum Leben mit der Tochter. ...
Was eine Hartz-4-Empfängerin ist, weiß ich nicht. Wenn sie 331 Euro erhält, ist sie eindeutig eine Alg-2-Empfängerin.
Doch vergaß Frau Meerkatz aufzuschreiben,
- dass die Frau 119 Euro zusätzlich erhält, weil sie das Kind allein erzieht,
- dass das Kind eine Regelleistung von 199 Euro erhält,
- von denen allerdings 154 Euro Kindergeld abzuziehen sind, die zu den Einnahmen gerechnet werden.
Also erhält die Frau 495 statt 331 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Wohnung.

...
Mit dem Wenigen kommt sie nicht klar. Manchmal holt sie sich von der Arbeitsagentur einen Vorschuss. „Aber das ist so ein Kreis, man kommt nicht weg von den Schulden“, so die junge Mutter. Sie bemüht sich, zahlt monatlich 50 Euro an die Wohnungsgesellschaft für eine frühere Wohnung zurück. Doch der Schuh drückt an allen Ecken.
Wo drückt Frau Meerkatz der Schuh? Ihr mangelt es an Recherche.

1 Kommentar:

  1. Anonym11.12.05

    Schlimm, ganz schlimm ist, dass Menschen so leben müssen. Noch schlimmer finde ich, dass wegen mangelnder Kenntnis der Spendenaktion geschadet wird. Sachkundige Leser könnten vermuten, hier werde jemand bewusst ärmer gemacht als er schon ist, um die Gebefreudigkeit zu erhöhen. Das kann sich böse ins Gegenteil umkehren.

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