10. Oktober 2005

Nichts ist so alt wie die OZ von heute

Meine Überschrift betrifft natürlich nur die Berichterstattung über den Berliner Basar, auf dem um Regierungsposten gefeilscht wurde. Längst konnte jeder OZ-Leser im Radio, Fernsehen oder im Internet erfahren, wie die Schacherei ausgegangen ist.
Doch die OZ berichtete auf Seite eins:
Machtkampf in Verlängerung
und auf Seite zwei ausführlich:
Kampf ums Kanzleramt noch nicht entschieden
Hier zeigt sich die Unzulänglichkeit der Tageszeitung, denn sie kann nur die Nachrichten, oder was sie dafür hält, vom Vortag verbreiten. Seit Jahren ist das ein Zustand, der die Politik-Seite in einer Situation, wie in den Wochen nach der Wahl überflüssig macht. Der Ausweg: Berichte über Hintergründe. Gibt es außer Rätseln und Gerüchten nichts zu berichten, sollte die Zeitung die Leser nicht dennoch langweilen, sondern auf Gerüchte und Rätsel verzichten. Sonst verzichten die Leser eines Tages auf die Zeitung.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zahl der OZ-Abonnenten steigt. Ich vermute, das Gegenteil ist der Fall. Das hat viele Gründe. Einer der Gründe ist die Überschätzung der politischen Berichterstattung. Das wiederum mag an der Selbstüberschätzung der Redakteure liegen.
Haben Sie dazu eine Meinung? Ich bin gespannt.

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