Immer mehr Wohnhäuser werden zwangsversteigert
hat Peter Schlag für die Leser der Grimmener Zeitung herausgefunden. Doch hat der Leser den Vorspann vor Langeweile überlebt, wird ihm mit einem Schlag klar, dass es nur um das Anpreisen einer Versteigerung von Immobilien geht. Das ist ein krasser Fall von Schleichwerbung. Hier ein Beispiel:
Gleich mehrfach stehen am 17. Juni Wohnhäuser zur Versteigerung, die erst in den 90er-Jahren erbaut wurden. Häuser in Abtshagen (167 000 Euro) und Griebenow (156 000 Euro bzw. 180 000 Euro). Die Quebbe 2 in Grimmen ist mit 15 000 Euro fast ein Schnäppchen.
Die Anzeige der Versteigerung schließt er mit diesen Sätzen ab:
Jede Zwangsversteigerung hat ihre Geschichte. Hat mit privaten Geldproblemen bzw. einer Firmeninsolvenz zu tun. Insofern ist dies ein Spiegelbild der Lage in unserer Region.
Insofern beweist Glockenflüsterer Schlag, dass er nicht zwischen Anzeige und Kommentar unterscheiden kann.
Besonders scheinheilig ist Schlags mitleidiger Ton, der der Anzeige einen verständnisvollen menschlichen Anschein geben soll.
Ein Kommentar könnte zum Inhalt haben, dass nach der Wende führende Finanzdienstleister warnten, ohne ausreichend Eigenkapital zu bauen. Doch einige Bausparkassen- und Geldhausvertreter beteiligten sich daran, Bauwilligen hohe Kredite aufzuschwatzen. Es wäre der Nachfrage wert, wie viele Kunden dieser Institutionen ihre Häuser versteigern lassen mussten, statt Ankündigungen von Versteigerungen redaktionell zu tarnen.
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