2. Februar 2005

Eine Klauung tätigen

Unter der Schlagzeile:
Rentnerin beim Einkauf beraubt
berichtet Cornelia Meerkatz, OZ-Redakteurin der Greifswalder Zeitung:
Nachdem sie Geld geholt hatte, klauten zwei Jugendliche einer 66-Jährigen beim Einkauf im Pennymarkt das Portmonee. Sie passt sich ganz der Umgangssprache der Täter an, und lässt sie klauen statt stehlen, wahrscheinlich, um den Text glaubwürdiger und spannender zu machen. Umgangssdeutsch bleibt "klauen" dennoch.
Offensichtlich mit dem gleichen Hintergedanken lässt Frau Meerkatz die Bestohlene sagen:
„Ich war vorher noch zur Sparkasse, habe dort noch Geld geholt und auch für meine Tochter eine Abhebung von ihrem Konto getätigt, insgesamt 450 Euro“...
Drei Sätz weiter ist zu lesen:
„Ich habe es daraufhin wieder in die Tasche gesteckt und weiter meine Einkäufe getätigt.“
Statt 450 Euro abzuheben, tätigt die Frau eine Abhebung. Sie kauft auch nicht ein, sondern tätigt Einkäufe. Gesetzt den Fall, die Frau hätte wirklich so gesprochen, wäre es die Pflicht der Redakteurin gewesen, diese Schnitzer auszumerzen.
Und schließlich: Wenn die Bestohlene berichtet, wie hoch ihre Rente ist, muss das nicht in der Zeitung stehen. Frau Meerkatz hätte auch die Privatsphäre der Frau schützen können, wie in diesem Blog geschehen. Dem Bericht hätte es nicht geschadet, doch der 66-Jährigen genützt.

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