Reallöhne steigen kaum nochAchja? Wann sind sie denn gestiegen? Schauen Sie selbst:
Die Krise kommt im Geldbeutel der Arbeitnehmer in Deutschland an: Nach zuletzt teils kräftigen (?) Lohnsteigerungen erhöhten sich die Reallöhne der Vollzeitbeschäftigten im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchschnittlich nur noch um rund 0,6 Prozent. Dies sei der geringste Anstieg der preisbereinigten Bruttomonatsverdienste (inkl. Sonderzahlungen) seit dem vierten Quartal 2009, erklärte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gestern. Nominal füllte sich die Lohntüte zwar mit plus 3,0 Prozent.
Allerdings kletterten im selben Zeitraum auch die Verbraucherpreise um 2,5 Prozent. Die Statistiker wiesen darauf hin, dass sich die Inflationsrate das achte Quartal in Folge erhöhte, wohingegen die Nominallöhne im Vergleich zu den beiden Vorquartalen deutlich schwächer anstiegen. Sollte sich die Entwicklung so fortsetzen, ist mit Reallohnverlusten zu rechnen.Die gibt es längst. Mit den Durchschnitten ist es eine heikle Sache, wie mit der Kuh, die im Teich ersoff, obwohl das Wasser durchschnittlich nur einen Meter tief war. Deshalb hätte dies erwähnt werden können:
... Reallohnverluste mussten vor allem die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes hinnehmen. In der Öffentlichen Verwaltung (+ 1,8 %) und im Bereich Erziehung und Unterricht (+ 1,1 %) lag die durchschnittliche Verdienstentwicklung deutlich unterhalb der Preisentwicklung. Auch Beschäftigte bei Banken und Versicherungen (+ 2,0 %), im Bereich Verkehr und Lagerei (+ 2,1 %), im Gastgewerbe (+ 2,2 %) sowie im Handel (+ 2,4 %) mussten Reallohnverluste hinnehmen. ...Und wie hoch sind die Löhne absolut, damit OZ-Leser einen Vergleich mit ihrem Arbeitseinkommen haben? Das stand sehr wohl in der Pressemeldung. Schauen Sie sich die Tabelle unter dem PM-Text an.
Und wie ist das in M-V? Dumm gelaufen, denn darüber stand nichts in der Pressemeldung. Deshalb erfahren Sie auch nichts. Nachfragen macht Arbeit, könnte zudem wegen mangelnder Hartnäckigkeit erfolglos sein; die Seite wurde auch so gefüllt. Darauf kommt es schließlich an.
Natürlich ist wegen fehlender Schönschrifttauglichkeit auch nichts zu erfahren über all die Halbtagskräfte und jene, die nur stundenweise arbeiten. Hier steht mehr, allerdings kaufkraftbereinigte Bruttostundenlöhne:
Dass darüber nichts in der OZ steht ist klar, weil diese Gruppen bereits Verluste hingenommen haben. Zweiter Grund: Natürlich hieße es in diesem Falle journalistisch arbeiten.
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