Krämerblick

Mal was Nettes im Kommentar:

Weihnachtsgeld in MV
Nette Geste

Gute Nachricht für tausende Arbeitnehmer im Land: Auch dieses Jahr zahlen viele Firmen ihren Mitarbeitern Weihnachtsgeld. ...

Zugleich schlechte Nachricht für alle anderen Arbeitnehmer: In diesem Jahr gibts wieder nichts.
Zur Information: Ich bekomme Weihnachtsgeld.

Die OZ wäre nicht die OZ, ließe sie sich die Gelegenheit entgehen, für die Krämer zu werben:

Bald verwandelt sich die gemeine Tanne wieder offiziell in einen Weihnachtsbaum, Geschenke für die Lieben drücken mächtig auf die Geldbörse. Doch gekauft wird trotzdem — dem Weihnachtsgeld sei dank.

Den Einzelhandel freut's, er ist ein weiterer Gewinner.

Immerhin erkannte die Autorin dies:

Was die Freude trübt, ist, dass nicht alle (Gemeint ist eine Minderheit, wie die Autorin gleich erklären wird. Das nicht alle ist ein erbärmlicher Schönschriftversuch.) Beschäftigten in den Genuss der Extra-Zahlung kommen. ... während deutschlandweit rund 40 Prozent der Unternehmen tarifgebunden sind, sind es in Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal 25 Prozent. Zudem sorgen die im Vergleich zu Westdeutschland im Schnitt geringeren Bruttolöhne auch für geringere Sonderzahlungen im Nordosten.

Nun noch etwas Propaganda:

Aber: Es die Geste, die zählt! Für viele Unternehmer im Land ist das Weihnachtsgeld ein Symbol, mit dem sie ihren Mitarbeitern zeigen, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Und das ist gut zu wissen.

Die Autorin vergaß in ihrem Bericht, einer Aufzählung von Betrieben und deren Zahlungen, mitzuteilen, dass auch Redakteure an Tageszeitungen Nutznießer der Geste sind und so versorgt werden:

Die Redakteure/Redakteurinnen erhalten eine tarifliche Jahresleistung in Höhe von 95
Prozent des jeweiligen zum Fälligkeitszeitpunkt gültigen tariflichen Monatsgehaltes.

Für einen Redakteur ab dem 11. Jahr Berufserfahrung sind das rund 4180 Euro. Das kann natürlich den Blick dafür verklären, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer in M-V kein Weihnachtsgeld erhält oder mit Kleinstsummen abgespeist wird.