21. September 2011

Merkel beleidigt Blogger

Der Heddesheim-Blogger Hardy Prothmann (erfand den Begriff Bratwurstjournalismus) hat einen offenen Brief an Merkel geschrieben, auf den die OZ nie und nimmer hinweisen wird:
Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel: Warum beleidigen Sie Menschen, die ein Grundrecht wahrnehmen?

Heddesheim/Berlin, 20. September 2011. Beim Zeitungskongress 2011 des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Leistungsschutzrecht und zu Bloggern geäußert – leider muss man annehmen, dass ihre Aussagen entweder einer umfassenden Unkenntnis oder einer sturen Arroganz entspringen.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!

Laut Financial Times Deutschland werden Sie, Frau Merkel, so zitiert:

    “Qualität lässt sich durch Blogger nicht ersetzen.”

Diese Aussage impliziert, dass deutsche Blogger und Bloggerinnen also keine Qualität liefern.

Diese Aussage zeigt aber auch, dass Sie, Frau Merkel, in der Sache wenig bis keine Ahnung haben und nicht wissen, was Sie vor sich hinreden.

Durch das Internet haben die Menschen (nicht nur) in Deutschland die Möglichkeit, sich ohne einen “Filter” auszustauschen, sich selbst und andere Menschen zu informieren.

Das Internet ermöglicht eine Meinungsfreiheit ganz im Sinne des Artikel 5 Grundgesetz von bislang ungeahnter Qualität und Quantität.

Diese Freiheit führt dazu, dass Menschen nicht mehr von Zeitungen abhängig sind. Beispielsweise zum Projekt Stuttgart21 und dem Protest, der sicherlich nicht in dieser Form verlaufen wäre, wenn es das Internet nicht gegeben hätte.

Die ortsansässigen Zeitungen haben die Menschen einseitig und noch schlimmer: gar nicht informiert. Damit sind die Zeitungen mitverantwortlich für diese fatale Situation und einen Streit in Baden-Württemberg, der wichtige Ressourcen auffrisst, die besser investiert sein könnten.

Ist es das, was Sie unter “Qualität” verstehen, Frau Merkel? Gefilterte, interessengeleitete Informationen?

Ist das Ihre Haltung zum Grundgesetz und zur Meinungsfreiheit, Frau Merkel? ...
Selbstherrliche Politiker, die sich Doktortitel erschleichen (Sie kennen ein paar davon), werden durch privates Engagement als Betrüger enttarnt. Erst das Internet hat dies möglich gemacht. Welchen Anteil haben daran die Zeitungen? Ein Bundespräsident ist zurückgetreten, weil ein Bürger genau zugehört hat und sich die Frage gestellt hat, ob der Mann tatsächlich eine grundgesetzwidrige Erklärung für Wirtschaftskriege abgegeben hat. Wo war die Aufmerksamkeit der Zeitungen? ...
Niemand zwingt die Zeitungen, auch nur einen Artikel ins Internet zu stellen. Und tun sie es doch, reicht eine kurze Code-Zeile und Google findet die Zeitungsangebote nicht mehr. Jeder Verleger kann für sich entscheiden, ob er das möchte.

Viele Inhalte der Zeitung sind nicht durch die Redaktionen selbst erarbeitet, sondern Übernahmen von möglichst kostenfrei angeliefertem Material. Welche angebliche Leistung soll hier geschützt werden? ...

4 Kommentare:

  1. Edward21.9.11

    und warum sollten sie auf diesen (gestrichen, da Beleidigung ;-)) hinweisen?
    Wegen seiner Unverfrorenheit und arroganten Frechheit? Ist doch die Frage, wer hier wen beleidigt. "Diese Aussage zeigt aber auch, dass Sie, Frau Merkel, in der Sache wenig bis keine Ahnung haben und nicht wissen, was Sie vor sich hinreden." - ist doch zweifellos eine persönliche Beleidgung!!
    Inhaltlich könnte man auch was sagne, mache ich jetzt aber nicht. Sonst wird der Kommentar ebenso lang, wie die Ergüsse des Herrn Prothmann.
    Übrigens. Als ich einmal auf seinem Blog einen Artikel über ein Volksfest bei ihm las, fragte ich ihn, worin sich sein (natürlich überlanger) Bericht von dem "Bratwurstjournalismus" unterscheidet? Und was hat der selbsternannte Gralshüter des gläsernen Journalismus gemacht? Er hat die Frage gelöscht.

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  2. Anonym22.9.11

    "Er hat die Frage gelöscht". - Auch eine Antwort!

    Frau Merkel beantwortet das sowieso nicht!

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  3. Mir geht es um das von Verlagen eingeklagte Leistungsschutzrecht. Darüber kann die OZ gar nicht aufklären, weil sie als Verlag selbst Nutznießer des Rechtes wäre.
    Dass Prothmann krass fomulierte, bestreite ich nicht.
    Fakt ist, dass Merkel nach ihren bisherigen Aussagen zum Thema klar auf Seiten der Verlage steht (alles andere wäre ein Wunder) und selbst Blogger pauschal beleidigte, auch mich.

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  4. Anonym23.9.11

    Was erwartet ihr alle von einer , die damals "Sekretärin für Agitation und Protaganda" war und Heute einen israelischen Pass hat?

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