Ribnitzer Erfindungsreichtum (Danke!), der bildlich in die Hose geht:
... die Ribnitzer Ausgabe beglückt uns heute auf S. 9 mit der Erfindung eines neuen Adjektivs: – Glücksache Fremdwort.
Die Erklärung finden Sie hier.
Passrechte Anwendungen der Ribnitzer Fehl-Erfindung wären ein referendarer Computer oder eine justiziare Aktentasche.
Der ABZV hat im Septemberheft über vergewaltigte Worte geschrieben. Der ABZV ist das Bildungswerk der Zeitungen.
Ein Textauszug:
Manche Wörter würden schreien, wenn sie könnten. Zum Beispiel das Wörtchen elterlich. „Ich will kein Adjektiv sein!“, würde das kleine elterlich seinem Autor ins Gesicht brüllen. „Bitte, lass mich sein, was ich bin: ein strahlen-des Hauptwort, ein wunderschönes Substantiv!“ Doch Wörter können nicht schreien. Und so schreiben viele Auto-ren dumpfe, grausame Sätze wie diesen: „Gustav übernahm den elterlichen Hof.“ Was spricht dagegen, es einfach so zu sagen: „Gustav übernahm den Hof seiner Eltern“? Womöglich bereitet es manchen Schreibern Lust, einst stolze Hauptwörter wie „Eltern“, „Ort“ oder „Hand“ so lange zu quälen, bis aus ihnen schwache, verschüchterte Adjektive und Adverbien geworden sind, deren Winseln keiner mehr hört: elterlich, örtlich, händisch...
Bestürzend ist, dass derlei Misshandlungen sich nicht im Verborgenen zutragen, sondern unter den Augen der Öffentlichkeit auf Zeitungs- und Internetseiten. ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.