Schlechte Verlierer
Kritik am Ergebnis des Stuttgart-21-Stresstests wirkt kleinkariert. ...Auf den Kommentator mag die Kritik kleinkariert wirken. Jemand, der sich mit den Erkenntnissen der S 21-Gegner beschäftigt hat, fragt sich, warum der Bahnhof unter die Erdoberfäche verlegt werden muss, warum Milliarden Euro verpulvert werden sollen.
(Ich muss beim Lesen des Kommentars an die dreisten Lügen und verblödenden Märchen denken, die die OZ ohne Bedenken an die Leser verkaufte, als es um die Giftschleuder am Bodden ging. Und mir fallen die Argumente der Giftschleudergegner ein, die die OZ an nur zwei Tagen von zwei Wochen der Anhörung überhaupt zur Kenntnis nahm. War wahrscheinlich auch zu kleinkarierte Argumente.)
Ein wenig Hintergrund zur S 21-Gegnerposition erfahren Sie hier, nicht aus der OZ, wäre ja nur kleinkariert.
Stresstest für die Demokratie
Für manche mag es aussehen, als offenbare der Kampf gegen Stuttgart 21 eine Krise der direkten Demokratie. Als die „Wutbürger“ aufstanden, war man ihnen da nicht entgegengekommen? Eine nachträgliche Prüfung konnten sie durchsetzen. Nun liegt das Ergebnis vor, es gibt ihnen Unrecht, und sie erweisen sich als schlechte Verlierer – so stellt es sich dar. Aber so ist es nicht. Sie sind nicht nur „wütend“, sondern ihr Kampf hat rationale Gründe, die immerzu argumentativ vorgetragen wurden. Wie sie jetzt den Stresstest kommentieren, ist so rational, dass viele Zeitungen viel davon lernen könnten. ...
Die Bahn wirft Nebelkerzen, um beim Stresstest gut dazustehen. Die Gegner des Tiefbahnhofs wollen derweil mit Argumenten punkten, aber kaum einer hört zu. Warum? ...
Ein Beispiel:
... Man nennt so etwas einen Etikettenschwindel. Die Medien decken ihn kaum auf, haben wenig auf Einzelheiten geschaut. Davon, dass die „Wutbürger“ alles tun, um den Nebel der Bahn zu lichten, hört man fast gar nichts. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hat vieles am Stresstest auszusetzen, zum Beispiel dass der vorhandene Kopfbahnhof nicht mitgetestet wurde, so dass man die Betriebsqualität des geplanten Bahnhofs mit der des vorhandenen gar nicht vergleichen kann. Worum geht es denn, wenn nicht um diesen Vergleich? Um aber deutlich zu machen, was hier überhaupt gespielt wird, genügt es, auf den Nebel der Benotungsbegriffe hinzuweisen. Das Aktionsbündnis hat ihn kritisiert, in den Medien findet man das nicht wieder. ...
Darin steht u.a. wer sich tatsächlich kleinkariert verhält. Doch was davon erfahren OZ-Leser?
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