Gute Nerven sind gefragtAlle Jahre wieder nichts über Auswege aus der alljährlichen Dauerstausituation, keine Zusammenhänge werden hergestellt, rein gar nichts, auch nichts über die Kleinstbonzen aus Politik und Verwaltung, die seit Jahren ein Verkehrskonzept bildlich bebrüten. Nichts über die Ursache der Überlastung der Inselstraßen, nämlich über den unverminderten Bau von Hotels, Ferienhäusern/wohnungen. An dem Text war der Usedomer Lokalchef beteiligt.
Gestern gab‘s wieder lange Staus auf der B 111. Bei Schlechtwetter Straßen verstopft. Einzige Alternative: Umsteigen auf Rad und Bäderbahn. ...Das ist zwar eine wenig Werbung für die Tochter der Bahn AG, jedoch nicht die einzige Möglichkeit, wie sogar im Text zu lesen ist.
Und nun wird schöngeschrieben (kritischer Hochwertjournalismus nach Art des Hauses):
Kai Möhring aus Velten bei Berlin nimmt es trotz der fast einstündigen Verzögerung locker ...Und jetzt der Hammer; die Urlauber sind selbst schuld:
Auch bei Manfred Schrader scheint während der nervenaufreibenden Stop-and-go-Phase bereits der Urlaubseffekt eingesetzt zu haben. „Meine Frau und ich sind bestimmt schon den achten Sommer auf der Insel“, erklärt der 58-Jährige Bochumer. Deshalb lohne sich aus seiner Sicht auch die Aufregung über den Stau nicht: „Wir wissen doch, worauf wir uns einlassen.“
Ärgerlich sei lediglich, „dass wir trotzdem immer wieder die gleichen Fehler machen — wir müssen unsere Ausflugstage einfach strategischer planen.“ Auch, wenn es in den Ferien noch so schwer falle: „Für die nächste Ausfahrt Richtung Stralsund gilt: Um sieben klingelt der Wecker, Frühstück und dann aber los!“. ...Jahaaa, da macht Urlaub Spaß.
Es gibt für die OZ keinen Ausweg, denn:
Eines ist richtig, aber außer Bunkerbewohnern jedem Leser aus eigener Erfahrung längst bekannt, der dennoch für solch eine Quark bezahlt: Entweder bis neun Uhr runter von der Insel oder bis neun Uhr das Ziel auf der Insel erreichen (macht besonders Spaß, wenn Leser von der Insel erst um 14 Uhr einen Termin in Wolgast, Anklam oder Greifswald haben).Schraders liegen richtig, denn weder Polizeibeamte der Region, noch Touristiker oder Einheimische haben ein Rezept gegen die „Stauitis“ parat. ... Einzige Alternative: Entweder zu ungewöhnlichen Zeiten losfahren bzw. heimkehren oder aber Umsteigen auf Bahn bzw. Fahrrad. Allerdings war gestern Nachmittag sogar der Hauptradweg, etwa zwischen Zempin und Koserow, nur äußerst vorsichtig zu befahren, weil einfach überfüllt. ...
kleinstbonzen - selten so köstlich gelacht
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