19. März 2011

Harmlos spekuliert

Es darf wieder geraten werden, und das in einer äußerst wichtigen Angelegenheit, in der Titelgeschichte und auf der Landesseite:
Vom Kernkraftwerk zum Atomlager und Gewerbepark
Angst und Hoffnung: Der einstige Energiestandort Lubmin bei Greifswald gerät nach der Havarie im japanischen Fukushima wieder stärker in den Fokus.

Soll noch mehr radioaktiver Schrott nach Lubmin gebracht werden? Neue Spekulationen um die Einlagerung von Fässern aus dem Atomlager Asse in Niedersachsen beschäftigten gestern die Politik.
Was die Landes-Politbonzen dazu wissen?
Seit Tagen streitet die Landespolitik, ob das Zwischenlager Nord ausreichend Schutz für das dort seit 1997 eingelagerte hochradioaktive Material bietet. Die Grünen verlangen Nachrüstungen. Fakt ist: Der Bund plant für das Atomlager ab 2012 deutlich mehr Geld ein als bisher. ...
Es ist schon ein Fortschritt, dass die OZ das Thema überhaupt aufgreift, denn Vertrauen zu den Betreibern EWN zu haben, wäre kindisch. Sie haben Anfang der 90-er Jahre die Öffentlichkeit nach Strich und Faden belogen. Von deren Nachfolgern erwarte ich nichts anderes. Die OZ zeigt aber, woran es in den Redaktionen stets mangelt, an Informanten.
Dass sich Politiker streiten, ist Bonzenalltag und so ziemlich das Einzige, was sie gut beherrschen. Statt zu streiten, sollten sie gemeinsam fordern; schon vor Tagen wurden in einem Blogkommentar Hinweise gegeben, worauf es jetzt ankäme. Die OZ belässt es bei Spekulationen - harmlos wie gewohnt.
Dazu passend stand im Kommentar:
Die Menschen in Vorpommern haben jedenfalls jeden Grund, achtsam zu sein.
Und die OZ, was tut die OZ?

Vielleicht könnte dies ein Hinweis sein, wenn die OZ ihn denn kennte, denn aus Karlsruhe kamen vor ein paar Wochen fünf Castorbehälter, die streckenweise mit 100 km/h durch die Gegend kutschiert wurden:

Karlsruher Institut will Uran lagern

Es ist ein bisschen paradox. Da steigt die Bundesregierung mit einer Vollbremsung aus - aus ihrem eigenen Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernenergie. Und als ob das noch nicht schwer genug zu verstehen wäre, wird gleichzeitig an neuen Kernreaktoren geforscht, die frühestens in 30 Jahren gebaut werden können. Das Karlsruher Institut für Transurane ist daran mit gewaltigen Mengen radioaktiven Materials beteiligt. Und bekannt wurde das erst jetzt, weil das Institut einen Bauantrag gestellt hat, der in aller Verschwiegenheit durchgesetzt werden soll. Auch gegen den Willen der betroffenen Gemeinde.

Geplant ist die Erprobung einer neuen Generation von Kernreaktoren. Der vorhandene Bestand an redioaktivem Material: eine Tonne Uran, 180 kg Plutonium.
Dort wird weiterhin munter für zukünftige Kernkraftwerke geforscht. Wenn dort fertiggeforscht wurde, wohin dann mit dem strahlenden, lebensgefährlichen Müll? Alles klar?

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