1500 Hektar ohne Gentechnik
1500 Hektar stadteigener Flächen sind inzwischen „gentechnik-frei“. ... Vor knapp zwei Jahren hatte die Bürgerschaft auf Initiative der Grünen einen Verzicht auf gentechnisch veränderte Pflanzen auf ihren Flächen beschlossen und neue Pächtern zur Einhaltung verpflichtet. ...Erfreulich, und sonst? Was passierte, baute ein Landwirt neben den stadteigenen Flächen gentechnisch veränderte Pflanzen an? Was passierte, trügen Bienen Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen auf Flächen im Stadtgebiet? Genau mit der Beantwortung dieser Fragen hätte der Journalismus beginnen können. Alles andere ist Nachplappern.
In dem Zusammenhang, aber unabhängig von der Greifswalder Redaktion, fällt mir ein, dass die OZ mitunter Reklame für seltsame Bücher machte, z.B. für das üble Märchenbuch Sarrazins oder das der Freifrau Zu.
Über dieses Buch habe ich keine Zeile in der OZ gelesen, obwohl die Hauptpersonen fast vor der Haustür der OZ-Mantelredaktion gentechnisch agieren, zumal in bedenklicher Verflechtung zwischen Universitätsinstitut und der Gentechnik-Industrie.
Hier können Sie (nicht OZ-Redakteure, die sind mit Nachplappern und Kopieren überlastet), ganze Kapitel kostenlos lesen. Eine Erkenntnis (Danke für den Hinweis!) von vielen daraus:
Es ist schon sehr interessant (nicht für die OZ), dass Prof. Broer, Groß Lüsewitz, Felder ohne Ende mit Genpflanzen anbaut - es aber keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen dazu gibt - nur Endberichte für die Fördergelder. ...
Hier ein Auszug aus dem Eingangskapitel:
Auch das Umweltinstitut München e.V. erhebt schwere Vorwürfe, die die Bunkerbewohner unter den Lesern aus der kritischen Hochwertzeitung nicht kennen:
... Offenbar dienen in Mecklenburg-Vorpommern gentechnische Freisetzungsversuche und
öffentliche Forschungsgelder dazu, entweder die eigene Firma mit Aufträgen zu bedienen oder
ausgewiesene Gentechnik-Lobbyisten und deren Privatfirmen zu versorgen: Deutlich wird dies
insbesondere an dem laufenden Freisetzungsversuch mit Pharma-Kartoffeln sowie dem
geplanten Freisetzungsversuch mit genmanipuliertem Weizen in Mecklenburg-Vorpommern.
Führende Wissenschaftler haben Einfluss auf alle Ebenen der Forschungsförderung,
Forschung, Entwicklung bis hin zur Genehmigung von genmanipulierten Pflanzen. Dies wird
insbesondere an der Person von Prof. Broer deutlich, die auf jeder denkbaren Ebene der
Markteinführung von genmanipulierten Pflanzen anzutreffen ist, unter anderem:
- im Europäischen Forschungsrat,
- als Patenterfinderin für den Bayer-Konzern,
- als Gentechnik-Lobbyistin beim Verein FINAB,
- als Unternehmerin bei der Firma biovativ, dem kommerziellen Arm von FINAB,
- als Projektbeteiligte an BioOK, einem Projektverbund, der maßgeschneiderte
Zulassungsverfahren entwickeln will,
- als öffentliche und vermeintlich unabhängige Forscherin an der Universität Rostock,
- in nationalen Gremien, die über Freisetzungsversuche mit genmanipulierten Pflanzen
entscheiden (Bundesinstitut für Risikobewertung),
- sowie in der EU-Behörde (EFSA), die die Sicherheit von transgenen Pflanzen bewerten soll.
Eine unabhängige Forschung im Bereich der Agro-Gentechnik, deren Ergebnissen eine
überwiegend kritische Öffentlichkeit vertrauen kann, ist in der beschriebenen
Forschungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern schwer vorstellbar. Hier werden offenbar
öffentliche Gelder in Hände geleitet, die nicht öffentlichen Interessen dienen.
Nicht doch, da hab ich mich doch heute oder gestern veräppeln lassen.
AntwortenLöschenWobei es mir hätte klar sein müssen, dass diese massiv agressiven Firmen nicht das Weite suchen.
G. Bieck
MV ist nicht nur das Atomkloh, auch das Gendreckland.
AntwortenLöschenich hatte mich schon über die entsprechende Meldung auf dem Grünen-Blog kaputt gelacht. 1500 ha! was für ein grandioser Erfolg.
AntwortenLöschenUnd gleich noch eins drauf. 260 ha sind "Felder ohne Ende".
"Alles andere ist Nachplappern". Wieso? war doch kein Artikel über genfreie Felder, sondern nur eine Meldung über eine Meldung der Grünen. Vielleicht, damit diese sich selber lächerlich machen.
@Edward
AntwortenLöschenDich kann man nur bemitleiden!
Den Pächtern von Flächen der PEK ist es nicht erlaubt, gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut auszubringen bzw. anzubauen. Die Landeskirche Mecklenburg hat eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. In MV gibt es 14 Gentechnikfreie Kommunen und 11 Gentechnikfreie Regionen/ Initiativen mit einer Fläche von ca. 64.000 ha und 162 beteiligten Landwirten.