14. Februar 2011

Auf den Pudding gehauen, bis er schäumte

Der Umstrukturierer haut mal wieder mächtig und bildlich auf den Pudding, auf dass er schäume:
Vor dem nächsten Atommüll-Zug: Polizei verhindert Sprengstoffanschlag auf Bahnstrecke
Lubmin: Kommen die rostigen Asse-Fässer?
Ob ein Zusammnhang zwischen dem gefundenen Sprengstoff (über den keine Hinweise gegeben wurden und sich wohl keine Nachfragen lohnte) und dem Castor-Transport besteht, weiß niemand, außer den unbekannten Sprengstoffversteckern. Das muss der Umstrukturierer im letzten Satz des Artikels zugeben, stellt aber mit der Dachzeile indirekt einen Zusammenhang her - Journalismus sechs für Schaumschlägerei und Polizeihörigkeit:
Die Ermittler schließen nicht aus, dass es einen Zusammenhang mit dem anstehenden Castor-Transport nach Lubmin gibt.
Darum geht es:
Atomkraftgegner schlagen Alarm: Die Aktivisten des Anti-Atombündnisses Nordost befürchten, dass ein Teil der rostigen Atom-Fässer, die in der Schachtanlage Asse in Niedersachsen vor sich hin rotten, im Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin untergestellt werden könnte. „Diese Abfälle sind bundeseigener Atommüll, und Lubmin ist das bundeseigene Zwischenlager“, sagte Daniel Daedlow vom Anti-Atombündnis gestern während einer Protestveranstaltung in Greifswald. Zudem gebe es für die korrodierten Fässer im ZLN geeignete Bearbeitungsstationen, sagte Daedlow. ...
Da Atomkraftgegener mit ihren Voraussagen stets richtig lagen, hätten sie eine Grundlage für eigenen Recherchen sein können, sind es aber nicht und werden es auch nicht. Ansonsten scheint der Umtrukturierer nichts aus den Märchenerzählungen der Polizei vor und während Großeinsätzen gelernt zu haben, auch nicht, wie viel von uns Steuerzahlern finanzierte Führungsunfähigkeit die Polizei präsentierte. Er brauchte nur nachzulesen, um seine Erinnerungen zu stärken, statt eine Polizeiparole an die Leser zu verkaufen und sich so zum Büttel der Büttel zu machen:

Blaupause Heiligendamm
Die Polizeieinsätze zu den Atommülltransporten nach Lubmin und Greifswald erinnern an den G8-Gipfel 2007. Wieder radikalisiert der Pressesprecher Axel Falkenberg die Öffentlichkeit, diesmal mit angeblicher "Geiselhaft" ...

Leseempfehlung für alle, die nicht mehr wissen, wie die Polizei Stimmung machte, log und die meisten Medien die Märchen gegen Geld verbreiteten:

Die jetzt bekannt gewordene Präsentation der Polizei spricht Klartext, wie mit diesen "Bedrohungen" umzugehen sei: "Begegnung auf Störerstrategie 'Medienwirksamkeit'." 

Leseempfehlung auch für alle, die gern etwas über Menschen erfahren möchten (Personalien), das über den verblödenden ablenkenden Tratsch und die Schönschriften in der OZ hinausgeht, in diesem Fall über den Pressepolizeier Axel Falkenberg von der Polizeidirektion Anklam. Es lohnt sich.

Beinahe vergaß ich, der Umstrukturierer hat auch einen Kommentar geschrieben. Darin ist zu lesen:
Die Mitarbeiter der Energiewerke Nord (EWN) dürften angesichts der Befürchtungen der Atomgegner, dass künftig auch der Asse-Müll in Lubmin landen könnte, die Nase rümpfen. 
Rümpfen sie oder rümpfen sie nicht, und warum sollten sie es nach Spekulation des Autors tun?
Dass der Aufsatz-Klasse-acht-Mitverfasser nachfragen würde, war nicht zu erwarten.
Umstritten ist allerdings die Salamitaktik, mit der die EWN einen Atommüll-Transport nach dem anderen in unsere schöne Tourismusregion preisgeben. 
Sie ist nicht umstritten, sondern eine Missachtung der Bürger und der Medien natürlich auch, wass der Autor nicht zu merken schien.
Und weil das Lager für hoch radioaktive Abfälle nun so gut wie voll ist, will das Unternehmen schwach- und mittel radioaktiven Atomschrott aufkaufen, einlagern und damit Kasse machen.
Achja, ist so gut wie voll? Offiziell schon, doch ist bildlich bis zum Erbrechen darauf hingewiesen worden, dass Halle acht insgesamt 120 Stellplätze für Castoren hat und es durchaus möglich ist, bei Bedarf für das Bestellen der 40 freien Stellplätze eine Genehmigung zu erhalten und die Plätze ans Überwachungssystem anzuschließen. Wer das ausschließt, hat aus der Vergangenheit NICHTS gelernt.

Und dann noch diese Meinung:
Sollten sich die in die Schlagzeilen geratenen Asse-Fässer irgendwann hier wiederfinden, der Imageschaden wäre kaum überschaubar. Tourismus und Atommüll vertragen sich nicht. ...
Es ist nicht zu fassen, dieses Gequake über den Schaden für den Tourismus. Außer Acht gelassen hat der Meinungsbildner die eigentliche verstrahlende Gefahr, die von jedem noch so als sicher angenommenen Lager ausgeht. 

Das ist Kleinschreiberei des Problems Atommüll. 

Das ist Kleinschreiberei der Unverfrorenheit der Bundesregierung, entgegen allen verlogenen Versprechen und entgegen des Regionalen Raumentwicklungskonzeptes die Region mit fremdem Atommüll zu belasten.

Der Kommentar ist ein Dokument der Unfähigkeit, solch ein überwichtiges Thema dauerhaft zu verfolgen und Informationen zu erlangen, die neu sind und keine neuen Lügen enthalten. 

3 Kommentare:

  1. Anonym14.2.11

    Es sei weiter unklar, ob der geplante Anschlag im Zusammenhang mit dem anstehenden Castor-Transport ins Zwischenlager Lubmin stehe. "Es ist davon auszugehen, dass es einige Tage dauert, bis Ergebnisse vorliegen", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg am Montag.
    http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/castor467.html

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  2. Anonym14.2.11

    Es geht nicht anders, da packt einen die Wut.
    Ein Präzedenzfall? Die zwei Aktivisten von RW sollen jeder um die 8000,00 € Strafe zahlen. Soll das ein Abschreckungsmodell sein oder was ist das? Wenn das nicht noch wütender macht...

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  3. Anonym14.2.11

    Das ist die Rolle der Medien und sie nehmen das sehr ernst, dass verschei...ern der Masse.

    Sprengstoffanschlag auf der Bahnstrecke, woher wissen sie das?
    Bei den vielen Chaoten, die sich "auftragsmäßig" unter Demonstranten mischen, darf hier gefragt werden: "Habt ihr dat vielleicht selbst jemacht?"
    Angstmache befohlen oder so ein Schei...

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