7. Januar 2011

Was für die Leser total wichtig zu sein hat

In den sog. Kaiserbädern herrschen z.T. immer noch Sturzgefahr und glatte Straßen, schlecht geräumte Parkplätze. Doch das ist kein großes Thema für die Usedom-OZ. Geht es jedoch ums Reklameschieben, ist die Usedomer Redaktion stets wortreich dabei, heute mit 272 Wörtern, die bildlich einer Krämerseele entstammen müssen:
UTG und Kölln-Gruppe verlängern Kooperation
Was haben Leser davon, das zu wissen?
Zinnowitzer Café Backbord und Dünencamp Karlshagen steigen als neue Partner in Zusammenarbeit mit ein.
Was haben Leser davon, das zu wissen?

Worin besteht hier die Information?:
Was haben Usedom und Kölln, der Marktführer im Cerealienmarkt, gemeinsam? Sie setzen beide voll auf Natürlichkeit, Ursprünglichkeit und Tradition, sind besondere „Marken“. Beide bieten puren Genuss — jeder auf seine Art. Bessere Voraussetzungen kann es für eine Kooperation nicht geben. Seit 2009 sind Kölln und Usedom auf Kooperationskurs: „Natur erleben. Natur genießen“. Die Beispiele dafür sind vielfältig, reichen von einer Kölln-Anzeige im Gastgeberkatalog der Insel Usedom über gemeinsame Präsentationen auf Messen und Promotionaktionen über Pressearbeit (Presse-Infos, Einbindung in Newsletter und TouristikerNews, Kölln war auch bei der Katalogpräsentation von Neckermann Reisen & Thomas Cook Reisen vor Ort) bis zur Kölln-Glücksmobil-Promotion auf Usedom und dem Kölln-Strand in Ahlbeck. Außerdem fand die Tagung der Kölln-Vertriebsmitarbeiter im Sommer 2010 im Kölln-Partnerhotel in Bansin auf der Insel statt. ...
Ohne Quatsch, so etwas verkauft die OZ den Lesern. Und auch das:
Die Partner der Insel sind Mittwoch und Donnerstag erneut auf Usedom gewesen, um gemeinsam mit Robert Schmidt, Christina Hoba und Henriette Schiebe von der UTG über die weiteren Kooperationsmöglichkeiten zwischen Kölln und Usedom zu sprechen. „Wir freuen uns sehr, dass wir die erfolgreiche und angenehme Zusammenarbeit fortsetzen. Festgelegte Ziele für das Jahr 2011 sind, weitere „Kölln-Stationen“ auf der Insel zu installieren, sodass die Verbindung Kölln — Usedom an noch mehr Orten präsent ist. Neben dem Strand in Ahlbeck, an dem man bereits jetzt leckere Usedomer Hafer-Waffeln essen kann, wurde jetzt auch das „Backbord“ in Zinnowitz ins „Kooperationsboot“ geholt. Hier wird es künftig Kölln-Brötchen geben. Darüber hinaus wird auch das Fünf-Sterne- Dünencamp in Karlshagen eine weitere Station sein, wo insbesondere für Familien das Thema „Kölln und Usedom“ erlebbar sein wird. Auch 2011 wird Usedom auf 2,5 Millionen Haferfleks-Packungen der Marke Kölln präsent sein.
Wissen Sie nun, was UTG und Kölln vereinbart haben?
Dafür, dass Kölln-Produkte auf der Insel verkauft werden, ist irgendetwas von der Insel auf Verpackungen eines dieser Produkte zu sehen?
Das ist der Vertragsinhalt? Witz, komm raus!

Ich weiß aber, dass das Wort Kölln genau ein Dutzend Mal im Text steht. Es gab Zeiten in der OZ, da hätten Redaktionsschefs dem Kopierer Autor (Ich schätze, das ist aus einem PR-Artikel kopiert) bildlich den Ausdruck so lange um die Ohren gehauen, bis zehn Köllns aus dem Text herausgeflogen wären. Es gab davor Zeiten, da wäre undenkbar gewesen, dass solch ein für die Leser wertloser Werbetext ins Blatt gelangt wäre.

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