Nachfragen? Bloß das nicht

Greifswalder Zeitung:

Marketing-Gesellschaft als neuer Betreiber der Stadthalle im Gespräch

Das Theater Vorpommern bewirtschaftet den sanierten Bau seit seiner Eröffnung. Doch dessen angeschlagenes Image beobachten Politiker mit zunehmender Sorge. Die Theaterführung indes lehnt ein anderes Modell ab.

Der Silvesterball vor knapp vier Wochen führte es allen deutlich vor Augen: Viele leere Plätze und enttäuschte Gäste in einem Haus, mit dem die Greifswalder vor anderthalb Jahren zur Eröffnung viele Hoffnungen verbanden. Hat das Theater Vorpommern als Betreiber der Stadthalle in jenem für ganz Greifswald sensiblen Bereich abgewirtschaftet? ...

Achja, die Greifswalder verbanden Hoffnungen? Niemand hat vor der seltsamen unternehmerischen Konstruktion gewarnt? Niemand verlangte ein Betreiberkonzept, das die Chance hat aufzugehen? Ich hoffe nur, die anderen Greifswalder lassen sich diese Kammschererei nicht gefallen.

Allerdings kann ich mich daran erinnern, dass der einstige Lokalchef Amler das Vorhaben mehrere Male bildlich über den grünen Klee lobte, obwohl er wusste, dass eine kostendeckende Auslastung der Halle fast unmöglich ist.

Dass die Stadthalle saniert wurde, um dann einfach mal zu sehen, wie der Laden voll wird, wird hier bestätigt:

... Theater-Geschäftsführer Rainer Steffens ... „Zwar könnte die Auslastung des Hauses besser sein“, räumt er ein, doch „wir bemühen uns um Vermietungen“. Ein Betreiberkonzept, auch das musste er eingestehen, gebe es noch immer nicht. ...

Auslastung könnte besser sein? Was heißt das? Wie war die Auslastung im vergangenen Jahr? Nachfragen? Bloß das nicht.
Kein Betreiberkonzept? Warum nicht? Nachfragen? Bloß das nicht.