9. November 2010

Langweiler des Tages

Statt Aufklärung über Gorleben lieferte die OZ eine Seite voller Verständnis und Mitgefühl für die lieben, harmoniebedürftigen Büttel Polizisten, die für geordnete Demonstrationen im Wendland sorgen:
Gorleben — Einsatz am Limit
... also Einsatz an der Grenze.
Ja, die bemitleidenswerten Polizisten, hart gestraft sind sie, weil sie Polizeidienst versehen müssen, also tun, wofür wir alle sie bezahlen. Wen interessiert das?

Wie lieb die Polizisten sein können, steht beiläufig in dem überlangen Langweiler:
... „Alles vergessen, was gestern Morgen war? Der Schlagstockeinsatz beim Schottern in Leitstade?“ Dort war es am Sonntagfrüh zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen, als Protestler versuchten, die Gleise zu unterhöhlen. 950 Aktivisten erlitten Augenverletzungen durch Pfefferspray und Tränengas. Es gab sechs (Knochen-)Brüche, 29 Kopfplatzwunden und drei Gehirnerschütterungen. ...
Wie viele Polizisten wurden dabei von den sog. Aktivisten verletzt? Keiner?
... rufen die Demonstranten jetzt im Chor. Und dann, zu den Polizisten: „Eure Kinder werden so wie wir!“ Die Beamten lassen sich nicht provozieren. ...
Ist das eine Provokation? Der Autor hält die Rufe dafür, äußert seine eigene Meinung. Dafür ist jedoch der Kommentar da. Ich halte die Rufe für eine Voraussage. Die OZ hält doch auch die ständig verfehlten Kaffeesatzlesereien der sog. Wirtschaftsweisen nicht für Provokationen, sondern plappert sie nach und lässt sich dafür auch noch bezahlen.

Da fällt mir gerade ein: Wir bezahlen die Wirtschaftsweisen (ebenso die Regierung, hunderte Behörden und deren Vorsprecher in den Pressestellen) mit Steuergeld, damit sie uns bildlich die Taschen vollhauen, mit Märchen oder Kaffeesatzlesereien. Dann bezahlen die OZ-Leser das Nachgequake in der OZ noch einmal, werden also zweifach abkassiert für nichts Märchen und Kaffeesatzlesereien. Einfach mal drüber nachdenken.

Aber einen hab ich noch. In einem weiteren Langweiler (weil ich daraus nichts Neues entnehmen konnte) zum Castor-Transport ist zu lesen:
„Aus den extrem aggressiven Personengruppen wurden Polizeibeamte unter anderem mit Reizstoffen besprüht, mit Steinen beworfen sowie mit Pyrotechnik und Signalmunition beschossen“ ...
Und wie viele Polizisten wurden von den extrem Aggressiven verletzt? Keiner?

Und noch dies:
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagte eine Überlastung vieler (Wie vieler?) Beamter. Teilweise hätten Einsatzkräfte (Wie viele?Zwei, 200, 2000?) 24 Stunden oder noch länger Dienst am Stück schieben müssen, erklärte der Berliner Landesbezirksvorsitzende Michael Purper. Auch seien die Beamten schlecht versorgt worden. ...
Die OZ hätte genau hier mit dem Nachfragen beginnen können, wenn sie denn könnte und wollte:

Wem klagte der Gewerkschafter das?
Wer ist dafür verantwortlich?
Was versteht er unter schlechter Versorgung?
Sind tatsächlich alle (Wie viele waren es?) Beamten schlecht versorgt worden, wie im letzten zitierten Satz beschrieben (die Beamten)?
Wie wurde der Nachschub denn gesichert?
Offensichtlich waren unfähige Führungskräfte am Werk.

Anderes wurde hier beschrieben:

Suppe für die Aktivisten
Hinter den Protesten in Gorleben steht eine Infrastruktur des Widerstands. In mobilen Zeltbüros werden Landkarten verteilt, Volksküchen kochen rund um die Uhr (Ohne das Geld der Steuerzahler. Hat auch nur ein Demonstrant herumgebarmt, er müsse hungern?). Ein Besuch hinter den Kulissen. ...

1 Kommentar:

  1. Anonym9.11.10

    Wer bezahlt das alles?
    Habe ich das richtig verstanden, dass für Erkundungen und Untersuchungen solcher Atombunker der Bund bezahlt, auch für die Lagerung, zum grössten Teil?
    Also wieder der Steuerzahler, der für den Müll der Energiegiganten löhnen muss?

    Was sagen die kleinen Handwerksbetriebe dazu?

    Der Maler zum Beispiel, muss der seinen Müll, wie Tapetenreste, Leim u.a. nicht auf eigene Kosten entsorgen?
    Die Gärtner, was machen sie mit dem Grünschnitt?

    Wie entsorgt ein kleiner Maurerbetrieb seinen Müll oder der Elektriker? Wer bezahlt denen ihre Abfallentsorgung?

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