Meer-Arbeiter
Job mit Seeblick, klingt gut. Doch die Arbeit an Bord eines Luxusliners ist kein Spaziergang auf dem Sonnendeck: sieben Tage in der Woche Dienst, sechs Monate lang. Junge Fahrensleute auf der „Aida“ erzählen, warum es für sie trotzdem ein Traumjob ist. ...Ich habe in der OZ noch keinen kritischen Satz über das Unternehmen gelesen, im Internetforum des Unternehmens sehr wohl. Das ficht die OZ aber nicht an. Den Einträgen nachgehen durch Nachfragen? Undenkbar. Wer zu einer Reise eingeladen wird, schreibt doch nichts Kritisches in die kritische Hochwertzeitung. Wo kommen wir da hin? Genau, es erhält niemand mehr eine Freifahrt auf einem der Schiffe.
Die Autorin konnte jedoch nicht einmal den Namen des Schiffes richtig schreiben, auf dem sie war, so benebelt könnte ihre Wahrnehmungsfähigkeit von dem dünnsten Kaffee gewesen sein, den Reisende auf dem Schiff jemals getrunken haben, wie sie im Internetforum bekundeten:
... hat Sophia schon die erste Schicht an Bord der „Aida blue“ hinter sich ...
Die „Aida blue“ ist Nummer sieben ...Allerdings muss der Autorin Wahrnehmung schon vorher gelitten haben, dass sie nicht einmal merkte, was für eine Plürre sie trank, oder trank sie Tee? Im Text ist nämlich kein Wort dazu zu finden.
Natürlich mussten die Werbeseiten auch noch für eine Stellenanzeige herhalten. Da wurde mir klar, warum die verschiedenen Tätigkeit an Bord vorgestellt wurden und kein Platz für den Dünnstkaffee und anderes Sonderbare war.
Ich kann mich nicht des Gedankens erwehren, dass die OZ Miteigner der Schiffe ist und die PR-Abteilung des Unternehmens deshalb in die OZ-Mantelredaktion verlegt wurde, mit Außenstelle in der Rostocker Lokalredaktion. Wie ist denn sonst diese Liebdienerei zu erklären?
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