17. August 2010

Händeringend gejammert statt aufgeklärt

Was im Osten wirklich los ist? Sie können versuchen, es aus der OZ zu erfahren. Viel Glück beim Suchen!
Sie können aber auch z.B. hier nachlesen:

Ostdeutschland ist auch im 20. Jahr der Vereinigung als generelles Niedriglohngebiet einzuordnen, wie die jüngsten Daten der Bundesstatistik zeigen. Zwar gibt es im Westen auch regionale bzw. branchentypische Niedriglöhne, aber die faktischen und tariflichen Unterschiede sind im Durchschnitt in den neuen Bundesländern (NBL) am stärksten ausgeprägt. Die Rangfolge der ostdeutschen Bundesländer in den effektiven Brutto-Stundenlöhnen offenbart eine dramatische Bilanz nach zwanzig Jahren bundesdeutscher Lohn- und Einkommensentwicklung.

Tabelle: Brutto-Stundenlöhne in den NBL (in Euro)
Bundesland:     (in Euro)     Deutschland=100
Brandenburg       15,62        80,5
Sachsen              15,08         77,9
Mecklenburg-V. 14,83         76,4
Thüringen           14,83         76,4
Sachsen-Anhalt  14,62         75,3
Deutschland       19,41        100
Nur Info: Berlin  18,74          96,5
...

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat jetzt umfangreiche Daten in einem aktuellen „Konjunkturbericht“ für die Neuen Bundesländer (ohne Berlin) vorgelegt, die vor allem wegen der Rückschau und der Erwartungen hinsichtlich des „20. Jahrestages der Vereinigung“ von Interesse sind. [1] Hierzu eine knappe Auswahl zum erreichten Stand im Jahre 2009. ...

Was wissen Sie darüber aus der OZ?:

Gewerbliche Wirtschaft im Juni: 5,9 % weniger Beschäftigte als im Juni vor zwei Jahren

Gegenüber dem Vorkrisen-Juni 2008 lag die Beschäftigung im Juni 2010 um 5,9 % niedriger; gegenüber Juni 2009 waren es noch 2,7 %. Sie hat sich seit dem Tiefstpunkt im Januar 2010 so gut wie nicht erholt (Abb. 14282). Neue Beschäftigung ist damit fast nur im Dienstleistungsbereich bei im Durchschnitt schlechter bezahlten Jobs entstanden. ...

Dazu hier eine umfassende Analyse:

"Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe sinkt im Juni um -2,7%"

... Die Summe der Löhne aus dem Verarbeitenden Gewerbe, der Beschäftigten die den deutschen Exportmotor antreiben, konnte also von 2000 bis 2009 keinen positiven Beitrag für einen Anstieg der Binnennachfrage leisten, im Gegenteil wie die Entwicklung nach Abzug der Verbraucherpreisinflation zeigt.

Nur runtergebrochen auf den durchschnittlichen nominalen Bruttoverdienst je Arbeitnehmer war der Zuwachs von 2000 bis 2009 von 31'832 Euro um +13,93% auf 36'267 Euro etwas höher. Aber auch hier, verbraucherpreisbereinigt ging es um real -1,29% seit 2000 abwärts! ...

selbst im Sektor der den Exporterfolg repräsentiert, stieg die Summe aller Bruttolöhne und -gehälter von 2000 bis 2009 nur um lausige nominale +4,6%, real sanken sie sogar um -9,4%! Vor allem schlägt negativ zu Buche, dass es trotz Boomzeiten zu einem stetigen Jobabbau kam. Allem Jubeln zum Exporterfolg zum Trotz, zeigt die Realität ein anderes Bild. Schon heute ist absehbar, dass sich in den nächsten Monaten die Exportraten auf Grund der nachlassenden weltweiten Konjunktur abschwächen werden und als Folge der schwachen Teilhabe der Arbeitnehmer u.a. am Exporterfolg auch die Binnenkonjunktur weiter brach liegen wird. Die vielfältigen Desinformationen zum "Wirtschaftsboom" in Deutschland sind wie immer, selbst mit den offiziellen Daten leicht zu widerlegen! Die Lohnentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe war mies und die durchschnittliche Lohnhöhe gemessen an Produktivität und Bruttowertschöpfung überhaupt kein Problem!

Die OZ lässt dagegen wieder einmal lieber händeringend jammern, und das auch noch als Titelgeschichte:
Es bleibt dabei: Die OZ ist das Helferlein von Krämern aller Art. Solche Artikel können nur als kostenlose Werbung für die Branche angesehen werden, für die die OZ-Leser zu zahlen haben.
Es ist so einfach: Anständige Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung lösen das Problem schlagartig in jeder Branche, auch in M-V. Darüber muss nicht alle Naselang schwadroniert werden.

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