10. Juli 2010

Folgen der Unabhängigkeit

Was kaiderChef als Ahnungslosigkeit benennt, ist nur ein Teil der Arbeitsweise der Redaktion (kommt nicht so drauf an), ist für mich bewusstes Verschweigen von Informationen (Ich vermute, das versteht die Redaktion unter Unabhängigkeit: Wir veröffentlichen, was uns passt.)

Das ist bedenklich und Alltag in der Redaktion. (Dabei ist unerheblich, ob das nun unausgewogen oder anderweitig journalistisch bedenklich ist; bedenklich ist es in jedem Fall.) Das haben die Greifswalder Redaktion, andere auch, z.B. über mehrere Jahre hinweg mit der sog. Berichterstattung über die Giftschleuder am Bodden bewiesen und sich so zu Propagandisten gemacht.

Z. Zt. geschieht das mit den Texten über den Skandal um das Projekt Technisches Rathaus. Die Redaktion unterstützt - direkt oder indirekt spielt keine Rolle - den Oberbürgermeister, indem sie auf rechtlich bedenkliche Weise (Missachtung von Persönlichkeitsrechten) von dem eigentlichen Skandal, den Zuständen im Rathaus, ablenken hilft. Die Reaktion macht sich so zum umstruktrierten, modernisierten Propagandisten der Stadterwaltung und verlangt dafür auch noch Geld.

6 Kommentare:

  1. Anonym10.7.10

    KaiDerChef war bezüglich der Persönlichkeitsrechte aber auch nicht grad präzise beim zensieren, im 2. Artikel, 4. Zeile ist noch ein Nachname mit W. stehen geblieben...
    Ansonsten ist die Kritik schon tlw. berechtigt, hier von Vorsatz der OZ auszugehen halte ich aber für überzogen.

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  2. Manfred Peters10.7.10

    Es fehlt hier auch die Frage nach dem 3. Verantwortlichen, den politischen Entscheidungsträgern in der Bürgerschaft. 20 Jahre hat es die CDU mit verschiedenen Kumpanen verhindert, dass irgendeiner die Leistungen der BauBeCon hinterfragen konnte.
    Im Grünen-Blog unter - Offener Brief: Weiteres Vorgehen in Sachen „Zusammenarbeit mit der BauBeCon Sanierungsträger GmbH“ - wird auch die Klärung Mitwirkung der Stadtverwaltung angesprochen.
    http://blog.gruene-greifswald.de/

    Neu ist nur, dass die SPD, der bisherigen treue Verbündete der CDU, offensichtlich das leckgeschlagene Schiff verlässt.

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  3. @ Anonym

    Wenn es kein Vorsatz war, was war es dann?

    Der perfide Trick war, den Namen in einem anderen Zusammenhang gleich mehrfach zu nennen und dennoch auf die Fälschung der Unterschrift hinzuweisen. Ganz schön fies ist so etwas.

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  4. @ Manfred Peters

    Vollkommen richtig und zudem ein guter Hinweis auf das, was in der OZ unter kritischem Hochwertjournalismus, dazu noch in umstrukturierter und modernisierter Redaktion, verstanden wird.

    Bildlich setzt sich die Redaktion stets in eines der Boote, wenn sie nicht ausgewogen und gründlich berichtet, macht sich indirekt gemein mit einer Seite und wird so - gewollt oder ungewollt ist dabei egal - zu deren Propagandisten, was das Gegenteil von einem Journalisten ist und lässt sich dafür von den Lesern bezahlen.

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  5. Anonym11.7.10

    Mal sachlich betrachtet:
    1. Die Personalie des Wechsels von Herrn W. zur WGG (!!) wurde schon lange VOR der Zeit diskutiert, als weder vom “Neubaukosten-Skandal” noch vom “BauBeCon” Skandal die Rede war. In der Sache gesehen sind es zwei zwar verknüpfte, aber unterschiedliche “Skandale”. Dass die WGG angesichts der bekannt gewordenen Vorfälle nun von dieser Personalie Abstand nimmt, ist nur natürlich und logisch.
    2. Ich glaube kaum, dass Herr W. oder die BauBeCon zum “Opfer” oder gar zum “Bauernopfer” hochstilisert werden. Eine Dokumentenmanipulation dieser Art, dazu erheblich strafbewehrt, lässt man nicht mal eben von der Sekretärin am Kopierer oder vom Azubi am Scanner machen. Auch für die Herrn W. offensichtlich zuteil gewordene fristlose Entlassung bedarf es gewisser Voraussetzungen und Gründe, sonst wäre sie juristisch nicht haltbar. In diesem Fall sind schlichtweg die Ergebnisse der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abzuwarten.
    3. Offensichtlich unkoordiniert und im höchsten Masse blauäugig ist die Kontrolle der verwaltungstechnischen Vorgänge innerhalb der Stadtverwaltung UND der Bürgerschaft !! Mag sein, dass viele Jahre relativ gute und problemlose Zusammenarbeit mit der BauBeCon das ihre dazu beigtragen haben, nicht mehr so genau hinzuschauen. Bei der Sanierung eines Stücks Pflaster in der Fußgängerzone kann das noch gut gehen, bei einem hochkomplexen Bauvorhaben eher nicht, wie man sieht.
    4. Die Mehrkosten kommen überwiegend nicht durch “Planungsschludereien” oder gar “Korruption” zusammen, sondern durch ständig veränderte Projektparameter. Zusätzliche Anbauten, andere Technik, deutliche Erweiterung des Bauvorhabens und mehr. Diese Dinge werden durch Ausschüsse begleitet, in denen AUCH Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung sitzen, also auch der Grünen. Schwer vorstellbar, dass dort munter geplant und diskutiert wird, ohne dass auch nur Einer die Frage gestellt hätte: was kostet das (mehr)? Insofern ist es Herrn Hochheim hoch anzurechnen, dass er, nachdem er die Vorgänge übernommen und das Problem erkannt hat, umgehend informiert und Öffentlichkeit hergestellt hat.
    5. Viel interessanter ist für mich die Frage, die sich hinter dem Statement der Justiziarin der Stadt verbirgt. Diese sagt, sie erwarte, dass im Rahmen der Ermittlungen “weitere Straftaten” aufgedeckt würden. Das ist, mit Verlaub, für eine Justiziarin eine äusserst bemerkenswerte Aussage. Wenn ich etwas erwarte, habe ich zumindest Vorahnungen oder Vorkenntnisse.
    6. Im Übrigen empfiehlt es sich, sich mal über die Geschichte der BauBeCon zu informieren, die als Wirtschaftsunternehmen unter anderem auch mal der Pirelli AG (Reifenfirma) und anderen Unternehmen gehört hat. Die BAuBeCon ist letzten Endes ein am Shareholder-Value Gedanken ausgerichtetes Unternehmen.
    7. Es in der Stadt, z.B. im Umfeld PGS und Mutterfirma, viele Ungereimtheiten, vielleicht “Freundschaftsdienste” und andere Dinge, die ich für bedenklicher halte als ein – so übel das letzten Endes ist – aus dem Ruder gelaufenes Großprojekt. Beim Rathaus ist schliche Schadensbegrenzung mit entsprechender Diskussion gefordert, bei der BauBeCon ist die Staatsanwaltschaft am Zug, Sacharbeit im Sinne der Stadt ist weitaus besser als lautes Getöse und würde wohl auch von den Bürgern eher geschätzt.

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  6. "Im Übrigen empfiehlt es sich"

    Ich nehme an, Sie empfehlen es der OZ, denn dort arbeiten Leute, die für das Finden solcher Informationen bezahlt werden. Tun Sie es bitte direkt. Wenden Sie sich, falls Sie zahlender Leser sind oder werden wollen, an die Chefredaktion, tragen Sie dort Ihre berechtigten Wünsche vor. Sicher werden Sie abgewimmelt, wie es dort üblich ist. Doch das würde ich dann in diesem Blog veröffentlichen, wenn Sie mich über den Ausgang der Angelegenheit informierten.

    Ansonsten zu Anonym, 11. Juli, 13.06 Uhr
    Pkt. 1

    Es mag sein, dass die Personalie schon längere Zeit diskutiert wurde. Schließlich sind die WGG, die BauBeCon und die Stadtverwaltung zusammmengerechnet personalreiche Strukturen. Nur, warum wurde sie gerade jetzt in der OZ ausgebreitet, warum das Persönlichkeitrecht des Betroffenen um den Preis der Skandalisierung auf diese Weise missachtet?

    Würde die Greifswalder Redaktion jede Personalie veröffentlichen, die diesen Inhalt hat?:
    Jemand bewirbt sich in der Stadt um eine neue Stelle. Das Unternehmen ist erst angetan von dem Menschen, hat aber Bedenken, als es Dinge erfährt, die dazu führen, eine Einstellung zu überdenken und evtl. zu unterlassen. Ist es Aufgabe einer Zeitung, so etwas zu berichten?

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