8. Juni 2010

Über Zusammenhänge

Die OZ meldete kurz, dass die ILA eröffnet wurde. Dort wird auch der Prototyp des Militärtransporters A-400 M fliegen.
Die Eröffnung war für andere Anlass auf einen Uraltskandal hinzuweisen und für mich, einen Zusammenhang zwischen der angeordneten Sparorgie der Regierung und dem für das zu teure, dafür leistungsschwache Flugzeug hinausgeworfene Geld herzustellen, denn es geht um Mehrkosten von mindestens 3,5 Milliarden Euro, die sich die Steuerzahler der Bestellerländer teilen dürfen:

Dort feiert dann auch das Transportflugzeug A400M seine Weltpremiere. Der Bundeswehr ist dabei allerdings wenig feierlich zu Mute. Denn das Projekt ist aus dem Ruder gelaufen und immer teurer geworden. Das gilt auch für andere Rüstungsvorhaben. Verteidigungsminister zu Guttenberg ist auf den EADS-Konzern und die Rüstungsindustrie nicht gut zu sprechen. Er hat seinen ILA-Besuch abgesagt. Doch welche Lehren zieht das Verteidigungsministerium aus solchen Negativ-Erfahrungen? ...

„Das Kernproblem, das wir erleben, ist, dass es sich um eine rein industriepolitische Entscheidung handelt, bei der einem deutlich wird, dass es zum Schluss eigentlich gar nicht um die Frage ging: was braucht die Bundeswehr für ein Gerät? In welchen Szenarien? Für welche Einsatzmöglichkeiten? Sondern es ging eigentlich um eine Industrieförderung für eine Firma. Und das ist weder die Aufgabe der Bundeswehr, noch des Bundeshaushaltes an dieser Stelle, so eine Förderung durch die Hintertür zu machen.“
Tatsächlich hätte es eine Alternative gegeben. Als mehrere europäische Nationen Ende der 90er Jahre beschlossen, ein neues Transportflugzeug als Ersatz für die hoffnungslos überalterten Transall-Maschinen zu beschaffen, existierte die russisch-ukrainische Maschine Antonov-70 bereits, sagt der pensionierte Luftwaffen-General Hermann Hagena ...
Dasselbe Kernproblem zeigt sich im Schiffbau für die Marine, keine Thema für die OZ. 
Es müssen ja Arbeitsplätze gerettet werden, wie auch Bundeswehrstandorte für eine Kriegsmaschinerie, die vor allem dazu da ist, Interessen der Exportunternehmen zu schützen und durchzusetzen und dazu horrende Summen an Steuergeld benötigt. Nicht zu vergessen die Einsätze der Bundeswehr im Innern, z.B. die Aufklärungsflüge über die Lager von Demonstrierenden während der teuersten Strandkorbparty seit Menschengedenken (Heiligendamm).
Wenn ich lese, was die OZ zur ILA schrieb, bestätigt es, dass die OZ überflüssig ist - natürlich nur für die Leser.

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