5. Mai 2010

Lächerlich, belanglos, inhaltsarm, hintergrundfrei, langweilig

Geht es um das Verbreiten von Politikergeschwätz, ist das Regierungsblättchen dabei. Heute verbreitete die OZ online einen Agenturbericht, der Bundestagsgeschwätz wiedergibt, lächerlich, belanglos, inhaltsarm, hintergrundfrei, langweilig:
Analyse: Dramatische Rede zu dramatischer Krise
Manchmal erscheint Angela Merkel wie eine Lichtgestalt. Das ist der Moment, wenn sie im Bundestag auf der Regierungsbank sitzt und die Sonne durch die Glaskuppel des Reichstagsgebäudes genau auf den Platz der Kanzlerin scheint.
So auch am Mittwoch um 08.31 Uhr, als die CDU-Vorsitzende dort darauf wartet, dass Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) ihr das Wort für ihre Regierungserklärung zur griechischen Finanzkrise und der deutschen Hilfe erteilt. Merkel trägt einen langen grünen Blazer - ein Symbol der Hoffnung trotz des düsteren Themas. ...
Das also soll laut Schlagzeile eine Analyse werden. Es ist jedoch Käse.

Analysen mit Hintergrund versehen, finden Sie massenhaft Texte im Internet, z.B. diesen, in dem das Gegenteil von Merkels Geschwätz behauptet wird:

Trotz der Kredite werde Griechenland 2012 zahlungsunfähig, prophezeit der Publizist und emeritierte Wirtschaftsprofessor Walter Wittmann im cash-Interview. Das bedeute aber nicht die Pleite Europas. ...
Das Rettungspaket für Griechenland liess Europas Aktien- und Devisenmärkte zu Wochenbeginn kalt.

Wer etwas Verstand hat weiss, dass das ganze Geld verloren geht. Griechenland darf man nicht helfen.

Ist Hellas also nicht gerettet?

Griechenland ist überhaupt nicht gerettet. Nehmen wir an, dass Hellas das ganze Programm in Anspruch nimmt, dann hat das Land einfach 110 Milliarden Euro mehr Schulden. Das beste wäre gewesen, sie hätten umgeschuldet, zum Beispiel gesagt: Die Hälfte der Anleihen werden nicht mehr getilgt und verzinst.

Warum hat man Griechenland denn überhaupt ein Rettungspaket gemacht?

Letzten Endes hat man das Paket nur geschnürt, damit die in Griechenland engagierten Banken nicht selber in die Bredouille kommen und der Staat wieder einspringen muss.  ...

Hier eine Zusammenfassung:

Neun Antworten zur Krise
Griechen, was nun?
1. Wie kommen EU und IWF auf 110 Milliarden Euro Kredithilfe für Griechenland?...
2. Warum bürgt Deutschland für das meiste Geld? ...
3. Wer ist schuld an der Krise? ...
4. Warum ist Griechenland zahlungsunfähig? ...
5. Wer profitiert von der Krise in Griechenland? ... (Ob Sie dabei sind?)
6. Ist die Gefahr, dass Griechenland pleite geht, gebannt? ...
7. Wie kann die EU dazu beitragen, dass sich eine solche Krise nicht wiederholt? ...
8. Wird der Euro überleben? ...
9. Wer würde denn Deutschland helfen, wenn es in eine Krise gerät? ...

Oder eine Langfassung:

Der Mittelmeerstaat ist vorerst gerettet. Doch die europäische Politik verschweigt der Öffentlichkeit wichtige Details der Griechenland-Hilfe. ...

Noch ein Kommentar:

Der versprochene Beitrag der Banken zur Hilfe für Griechenland beleidigt den ökonomischen Sachverstand der Bürger. Wie wäre es zur Abwechslung mit Ehrlichkeit? Wen wollen Union und FDP mit der fortgesetzten Behauptung überzeugen, zur staatlichen Hilfe für Griechenland gebe es keine Alternative? ...

Sie und viele andere können es um ein Vielfaches besser als die OZ.

2 Kommentare:

  1. Anonym5.5.10

    Interessant wäre auch zu wissen, wer oder welche Banken verbergen sich hinter dem IWF und welche Personen.

    Zu welchem Zweck wurde der IWF gegründet?

    Welche Ziele verfolgen diese Leute?

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  2. Anonym5.5.10

    Es ist in den Gazetten nur von Hofberichterstattung zu lesen, statt Kritik an Merkel und Co..

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