10. Mai 2010

Billige Ausrede und kleiner Vergleich

In einer Leserbegrüßung versuchte der Greifswalder Strukturbenjamin, die Abbildung von 40 Freiheitskämpfern zu verteidigen.

Erst schmierte er einem Leserbriefschreiber indirekt Honig ums Maul:
Man kann über wenig Dinge so trefflich streiten, wie über eine Tageszeitung, was zugleich für Medien wie Fernsehen und Internet gilt. Da möchte jeder gern mitreden. 
Woher weiß der Umstrukturierer und Scheinauskenner, dass jeder gern mitreden möchte? Er weiß es nicht, tut nur so, schert alle Leser bildlich über einen Kamm, ein schwerer Fehler, aus Arroganz entstanden.
Und dies ist vollkommen in unserem Sinne.
Naja, wers glaubt, wird selig, siehe dieses Blog und andere, siehe den Umgang mit Leserbriefen.
Eine Zeitung, die an den Interessen ihrer Leser vorbeischreibt, würde wie Blei am Kiosk liegen.
Abgesehen von dem abgedroschenen Blei-Bild ist das Unsinn, denn die OZ ist, im Gegensatz zur Kaufzeitung BILD, vor allem eine Abonnementzeitung. Der Leser erhält sie, ob ihn die Texte darin interessieren oder nicht. Manche kaufen sie nur wegen der Traueranzeigen, in dem Fall ein völlig überteuertes Produkt.
Von der verkauften Auflage (15497 Expl.) der Greifswalder Zeitung waren im ersten Quartal dieses Jahres 91,5 Prozent (14175) Exemplare im Abonnement abgesetzt worden. 
Die Abo-Zeitung ist wie eine Wundertüte. In Wundertüten finden Sie keine Wunder. Abonnenten lassen sich gewöhnlich sehr viel (ich meine, viel zu viel) bieten, ehe sie ihr Abo kündigen. Sonst gäbe es die OZ nicht mehr.
Am Sonnabend erlaubten wir es uns (Beachten Sie bitte das unverschämte erlaubten wir uns), die Seite eins ausschließlich Menschen zur Verfügung zu stellen, die sich für den Erhalt der Kreisfreiheit unserer Stadt einsetzen.
... weil die Seite damit blitzschnell gefüllt werden konnte.
Prompt meldete sich OZ-Leser Eckhard Zuschlag und schrieb: „Als objektive, neutrale Zeitung sollten Sie nun auch unmittelbar einen gleich großen Artikel mit Bildern derer auf der ersten Seite der Lokalausgabe veröffentlichen, die gegen die Kreisfreiheit der Stadt Greifswald, also für die Kreisgebietsreform sind.“ 
Lieber Herr Zuschlag, natürlich würden wir dies tun, bislang gibt es unseres Wissens allerdings schlichtweg keine vergleichbare Initiative, die darum kämpft, dass die Autonomie Greifswalds an den Landkreis übertragen wird — außer der Landkreis selbst. 
Ihr Benjamin Fischer
Die Erklärung des Umstrukturierers ist nicht logisch, kann es auch nicht sein, weil eine andere Absicht dahinter verborgen ist, wie ich am Wochenende erläuterte.

Der Umstrukturierer weiß offensichtlich nicht, dass mehrere Bürgerinitiativen existieren, die sich Mitte 2008 vereint hatten, um die Giftschleuder am Bodden zu verhindern. Können Sie sich vorstellen, die OZ hätte mehrere hundert Porträts der BI-Mitglieder seitenweise abgedruckt? Einmal abgesehen davon, ob eine Mehrheit der BI-Mitglieder mit ihren Porträts in der OZ hätten erscheinen wollen, zeigt die Begrüßung des Umstrukturierers, dass es sich um eine billige, durchsichtige Ausrede handelt.

Im Übrigen haben die BI-Mitglieder tatsächlich gekämpft, indem sie ihren Intellekt anstrengten, indem sie Lebenszeit und Geld aufwendeten, indem sie ausgereifte Vorschläge für eine bessere Energiegewinnung/-versorgung des Landes unterbreiteten, Vorschläge, über die die OZ weder mit noch ohne Porträts berichtet hat (Wer beweist mir das Gegenteil?).

Was haben die 40 Freiheitskämpfer getan? Sie haben eine Erklärung unterschrieben. Welch eine Leistung! Toll, gewaltig, zeitaufwändig, äußerst kämpferisch ...
Wen wollen die 40 Freiheitskämpfer beeindrucken?
Quatsch, einfach lächerlich, wenn ich deren Freiheitskampf mit der Tätigkeit der BI gegen die Giftschleuder vergleiche.

6 Kommentare:

  1. Anonym10.5.10

    Eine Zeitung, die an den Interessen der Leser vorbeischreibt, würde wie Blei...

    Da muss ich aber kräftig lachen...

    Eine Lüge braucht immer einen Idioten, der sie aufschreibt.

    Da passt die OZ wohl eher hin, genau wie die Blödzeitung.

    Oder ist es etwá im Interesse der Leser, dass die OZ:

    für die Bundeswehr wirbt und noch immer das Märchen vom Terroristen verbreitet

    den Iran als Bedrohung für die Welt hinstellt, obwohl der Iran noch nie ein anderes Land angegriffen hat.

    Hysterie im Interesse der Pharmalobby geschürt hat und somit einen weltweiten Betrugsskandal unterstützte, somit auch dazu bei trug, dass sich Menschen mit schweren Nebenwirkungen rumplagen müssen, von den Verstorbenen ganz zu schweigen

    ach, ich hab keine Lust mehr, die OZ ist einfach nur für die Tonne

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  2. Anonym10.5.10

    Ein lustiger Wortwechsel im Webmoritz und dann die Grünen, die beklagen, dass es zu wenig Frauen unter den Kämpfern gibt.

    Als ob Frauen die besseren Politiker wären, dass ich nicht lache.

    Da fallen mir Namen wie Koch-Mehrin, C. Roth, Künast, Kraft, Pieper.. ein, die Bundeskanzlerin will ich hier gar nicht erwähnen, aber eines ist sicher:

    Männer machen Politik zum Fürchten und Frauen können es ebenso, wenn nicht sogar besser.

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  3. Anonym10.5.10

    Achso, will ich noch erwähnen, der Kommentar ist von einem Weibchen geschrieben.

    Ich kann mich beim besten Willen nicht mit den weiblichen Politikerinnen solidarisieren, die in Deutschland auf der Bühne stehen.

    Doch, nun werde ich ungerecht:

    Sahra Wagenknecht und Gesine Lötsch

    Aber auch hier müsste man erst mal abwarten, sollten sie eine Chance bekommen, wie sie sich dann verhalten.

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  4. Längst nicht alle der 40 Freiheitskämpfer sind Politiker.

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  5. Anonym10.5.10

    Naja, dann eben Freiheitskämpfer, aber die Grünen und das sind nun mal Politiker, wenn auch nur auf kommunaler Ebene, haben dann eben die geringe Anzahl der Freiheitskämpferinnen mokiert.

    Aber mal ehrlich, wer möchte sich schon gern dazugesellen?

    Schade um die Zeit.

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  6. Anonym10.5.10

    Mich würden Menschen eher imponieren, wenn sie dafür kämpfen würden:

    Bundeswehrreklame, raus aus den Schulen!!!

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