14. November 2009

Hochwertjournalist lässt sich abfrühstücken, Sie zahlen

Wie sich ein Greifswalder Lokalredakteur mit fast nichts zufriendengab und sich dafür von Ihnen bezahlen lässt, können Sie hier nachlesen (Wenn im OZ-Text Hartz IV steht, ist vermutlich Alg 2 gemeint):
Immer wieder Ärger mit der Arge
Von Sorge um ihre Kunden und guter Beratung durch die für die Hartz IV-Empfänger zuständige Arge kann Manfred Willnow nicht berichten.
Schon dieser erste Satz ist eine Verniedlichung. Außerdem ist den Lesern egal, wovon Willnow nicht berichten kann. Das ist eine Nullinformation - überflüssig.
Nach Insolvenz seiner Firma lebt der Eldenaer von staatlichen Leistungen.
Ein ungeheuerliches Ding:
„Man hat uns nicht gesagt, dass ich meine Lebensversicherung hätte fest anlegen können“, erzählt er. Dieses Geld wäre als Alterssicherung seines geblieben. So hat Willnow, wie von der Arge gewünscht, das Geld verbraucht, bis er Hartz IV bekam. Dann gab es im nächsten Jahr eine Steuerrückerstattung, die er für die Tilgung einer letzten Kreditrate einsetzte
„An der Tilgung dieser 1400 Euro knabbern wir heute noch“, sagt Willnow. ...
Ein Skandal:
Um freien Finanzspielraum zu gewinnen, drehten Willnows die Heizung runter. Die eingesparten Betriebskosten mussten sie an die Arge zahlen. „War mein Fehler“, räumt Manfred Willnow ein. Nun sitzen sie wieder in einem warmen Wohnzimmer. ...
Schlamperei mit großer Wirkung:
Am 28. September schickte die Familie den aktuellen Hartz IV-Antrag ab. Doch es kam kein Bescheid und kein Geld. Die Bank buchte nicht gedeckte Aufträge zurück — kostenpflichtig für die Eldenaer. Zweimal schrieb Manfred Willnow an Arge-Chef Erich Bartels. Am 10. November kam das Geld, über 1000 Euro. ...
Dass sie die Ablehnung eines Antrages für höheren Energieverbrauch bekamen, den sie gar nicht stellten und seit einem Jahr auf die Rücksendung von Unterlagen warten, steht auf dem nächsten Blatt.
Und schließlich:
So wie die Forderung über 300 Euro ohne nähere Berechnungsgrundlage, weil Frau Willnow im Krankenhaus war und dort ja beköstigt wurde.
Und hier die Stellungnahme aus der Arge:
Dietmar Brader, Leiter der Leistungsabteilung, sagt, dass einige Kleinigkeiten in den Unterlagen fehlten. Er hat Willnows zum Dienstag eingeladen. Die Rückforderung in Sachen Krankenhaus müsse er prüfen. Seit 2008 sei die vorher vorgeschriebene Anrechnung von Krankenhausaufenthalten vom Tisch.
Tja, das wars. Den Leuten ist so übel mitgespielt worden. Ohne auch nur ein Wort zu den skandalösen gesetzwidrigen Schlampereien zu sagen, kommt der Mann davon.
 
Warum um alles in der Welt geht die Redaktion immer wieder so zartfühlend, so rücksichtsvoll, also so unprofessionell mit der Arge um? Journalismus? Sechs minus, oder im OZ-Jargon: hochwertig.

Nachtrag:

Die Greifswalder Grünen haben eine Stellungnahme zu den rechtswidrigen Greifswalder Praktiken abgegeben. Typisch, dass die OZ sie nicht erkannte.

1 Kommentar:

  1. Anonym14.11.09

    Eine Sauerei und das ist mit Sicherheit nur ein Beispiel. Beweist aber, dass dieser Blog für Aufklärung sorgt.
    Sollte es auch mich einmal erwischen, dann bin ich schon mal bestens informiert.
    Das sollte aber die Aufgabe der OZ sein, die Bürger, die hier zu Hause sind, aufzuklären.

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