21. November 2009

Gut versorgt oder arm geriestert?

Wie andere Medien auch, meinte die OZ-Redaktion Mitte Oktober, ihre Leser mit Hinweisen zur Riesterrente beglücken zu müssen (in jedem Herbst schwärmen die Vermittler aus, auch in die OZ), was natürlich an Schleichwerbung erinnert:
Damit Sie im Alter gut versorgt sind
... Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat viele Verbraucher verunsichert. Sie fragen nach der Sicherheit ihres Geldes - und welchen Sinn eine langfristige private Altersvorsorge hat. Warum diese gerade für Jüngere zwingend nötig ist und wie der Staat private Alterssicherung unterstützt, darüber informierten ausgewählte Fachleute beim jüngsten OZ-Telefonforum. ...
Der Hammer an Unverfrorenheit ist jedoch dieser Hinweis in einem sog. Hintergrundartikel:
... Die Riester-Rente lohnt sich auch für Geringverdiener. Sie müssen in der Regel ebenfalls nur 60 Euro im Jahr als eigenen Beitrag aufwenden, um die komplette Förderung zu erhalten.
Die Redaktion muss ihre Leser für reichlich unwissend halten, oder selbst ahnungslos sein, wenn sie das mit dem Lohnen verkündet. Ich habe viele Male darauf hingewiesen, dass sich das Riestern vor allem für Banken und Versicherungen lohnt und natürlich für die Redaktionen, wie die der OZ, die mit Kritikfreiem flink ganze Spalten füllen.

Doch es ist noch viel schlimmer, wenn jemand, im Gegensatz zur OZ, das große Ganze überblickt. Er deckt in einem sehr langen Eintrag auf, ohne es zu wissen, was für einen Käse die OZ verbreitet:

... Mit fast dreizehn Millionen abgeschlossenen Verträgen ist die private Zusatzrente mit staatlichen Zuschüssen - vulgo Riester-Rente - rein quantitativ ein Erfolgsmodell. Qualitativ ist es um die Riester-Rente jedoch nicht so gut bestellt. Nicht nur, dass außer den Anbietern niemand von ihr profitiert, der nicht zu den Gesegneten gehört, die ein gar biblisches Alter erreichen werden - die Riester-Rente ist zudem Gift für die Konjunktur und ein Arbeitsplatzkiller, wie nun eine Untersuchung des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) herausfand. ....

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