10. Oktober 2009

Falsch, mangels Nachricht überflüssig und unberichtigt

Und ist das Skandalönchen gar keines, muss es der Benjamin in der Greifswalder Redaktion dennoch zu einem umfangreichen Bericht mit 475 Wörtern aufblasen (Danke für den Hinweis!). Wenn der Bericht wenigstens stimmen würde!

Am 8. Oktober hatte die OZ berichtet:
Greifswalder SPD rebelliert gegen Sellering
Das ist falsch, wurde aber bisher immerhin 1278 Mal aufgerufen. Eine Berichtigung ist nicht zu finden, denn auf webMoritz.de können Sie nachlesen:

Die angebliche Palastrevolte der Greifswalder Jusos gegen ihren Ministerpräsidenten und einstigen Landtags-Direktkandidaten Erwin Sellering geht offenbar mehr auf die Einzelmeinung des Juso-Vorsitzenden Eric Hartmann als auf die Mehrheitsmeinung der Jusos zurück. Hartmann stellte heute in einer Pressemitteilung richtig, dass seine Äußerungen in der Ostsee-Zeitung seine persönliche Meinung und nicht die des Juso-Kreisverbandes darstelle. ...
Darin gibt Eric Hartman bekannt:
„Meine Darstellungen [...] sind im endgültigen Artikel leider missverständlich verkürzt wiedergegeben worden. Die abgedruckten Zitate erwecken den Eindruck, es handele sich um die Auffassung des Juso-Kreisverbandes, dass Erwin Sellering für 2011 nicht mehr als adäquater Direktkandidat betrachtet würde. Hierbei handelt es sich ausdrücklich um meine persönliche Meinung. Die Jusos Greifswald-Ostvorpommern befinden sich hierzu zur Zeit noch in der Positionsfindung.
Darüber hinaus ist es mir ein persönliches Anliegen, noch einmal zu wiederholen, was ich bereits im Gespräch mit Herrn Fischer betont hatte: Erwin Sellering ist für mich – und das gilt auch für die Jusos Greifswald-Ostvorpommern – der gesetzte Kandidat für die Spitzenkandidatur der SPD 2011. Wir hoffen darauf, dass er auch nach der Wahl die Landesregierung als Ministerpräsident anführen wird und möchten ausdrücklich betonen, dass aus unserer Sicht keinerlei Anlass besteht, den Ministerpräsidenten und seine Arbeit öffentlich zu diskreditieren.“ ...
Nicht nur das, die OZ erweckt auch den Eindruck, Sellering sei Direktabgeordneter aus Greifswald. Ist er aber nicht.
Damit entbehrt die Berichterstattung jeglicher Grundlage. Es gibt weder eine Rebellion noch ist es die SPD, die irgendetwas kritisiert. Der Text ist fehlerhaft und mangels Nachricht überflüssig, zudem unberichtigt - Hochwertjournalismus nach Art des Hauses OZ.

3 Kommentare:

  1. Anonym11.10.09

    Ob nun einer der JuSos oder alle oder keiner rebelliert, das ist doch ganz unerheblich. Sellering hört ohnehin nicht auf seine Parteibasis, noch weniger auf das ganze Volk. Seine Richtlinienkompetenz als MP will oder kann er nicht wahrnehmen. Sollte deshalb vor der nächsten Landtagswahl das Kohlekraftwerk in Lubmin genehmigt worden sein, wird Sellering weder als Direktkandidat in irgend einem Wahlkreis noch auf einem Listenplatz zu finden sein. Und wenn die SPD so weiter macht wie bisher, dann stolpert sie über die Fünfprozenthürde. Eine „Volkspartei“ ist sie schon lange nicht mehr. Sellering ist an dem gesamten SPD-Untergang nicht ganz unbeteiligt. Ich wiederhole: Weil er nicht von Anfang an eine Kohlekraftwerksgiftschleuder in Lubmin verhindert hat unter Ausnutzung seiner Richtlinienkompetenz wurde die SPD sowohl von den Kohlekraftwerksgegnern als auch von den Befürworten abgestraft.
    Solche Bonzen führen eine ehemalige Arbeiterpartei ins Abseits. Schade.
    Eberhard Meißner

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  2. Genau, es ist unerheblich, wer und ob jemand rebelliert. Dennoch tritt es die OZ breit und bläht es mit einer unverschämten Übertreibung auf. Das ist kein Journalismus, das ist Geldschneiderei.

    Journalistisch gearbeitet hätte die OZ, wenn sie Gedankengängen wie deinen nachginge, wenn sie daraus ein Überdrauf produzierte, statt falscher, heißer Luft. Nur ist sie dazu nicht in der Lage. Die Gründe dafür sind piepegal, das Ergebnis nicht: Verlust an Glaubwürdigkeit und andauernde Abonnenteneinbuße.

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  3. DKluever12.10.09

    Danke für die Arbeit, werde auf meinem Blog auf sie verweisen.

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