Des Lokalchefs Dreierlei

Beispielhaft zeigt der Greifswalder Lokalchef, wie in einem Artikel sowohl Information als auch Spekulation und Schleichwerbung untergebracht werden können, ein schönes Thema für ZiScher.

Seit Montag bekommt er ständig anonyme Anrufe

Das ist eine Schlagzeile; ich küre sie zur Schlagzeile des Tages.

Uwe Schulz aus Usedom. Seit Montag wird er ständig am Telefon belästigt. Die Anrufer meinen, er sei Uwe S., der die Greifswalder Möbelhändlerin Sabine T. ermorden sollte.

Durch die Dauerberichterstattung der OZ über das Thema ist der Mann in Schwierigkeiten geraten.

Alle Anrufe beziehen sich auf den geplanten Auftragsmord an Sabine T. aus Greifswald. In diesem Zusammenhang war von einem Autohändler Uwe S. aus Korswandt berichtet worden, den Herr T. für die Ermordung von Ehefrau Sabine angeworben hatte.

Ist der Autohändler noch Autohändler in Korswandt? Ich weiß es nicht, die OZ recherchierte es nicht. Der telefonisch Belästigte scheint es zu wissen:

Jener Uwe S. hatte nach der Wende einen Autohandel in Korswandt. Den gibt es aber schon lange nicht mehr. Geblieben ist aber die Verwechslung.

Und warum schrieb die OZ von einem Autohändler Uwe S. aus Korswandt? Kommt nicht so drauf an? Uwe Schulz aus Usedom dürfte das anders sehen.

Nun zu der Spekulation:

"Solch ein Lebenswandel kostet sein Geld", meint Uwe Schulz. Möglicherweise war er deshalb anfällig für derartige Geschäfte.

Und so warb der Lokalchef für den belästigten Autopfleger:

Seit sechs Jahren betreibe er seine mobile Fahrzeugpflege, fährt auch zu Kunden raus, wenn sie das wünschen, erzählt er. Erst im August habe er seinen Meister gemacht, sei in die Handwerksrolle eingetragen worden. Dadurch konnte er seinen Service im EinMann-Betrieb wesentlich erweitern. Zum Beispiel um das Smart-Repair-Programm, das Plastreparaturen an der Stoßstange ebenso beinhaltet wie kleine Lackausbesserungen, erklärt er.