24. März 2009

Warum sich Usedom hebt - zwei Erklärungen

Muss die OZ populärwissenschaftliche Zusammenhänge darstellen, versagt sie zu oft, auch heute:
Land drückt noch immer gegen das Eis
Häh?
Hier die Erklärung nach Art der OZ, warum sich die Insel Usedom - und nicht nur sie - hebt:
... Die Bewegungen in der Region sind unspektakulär. Die Vergleichswerte, an Hand derer Erdkrusten- und Küstenbewegungen beobachtet werden, sind, auch wegen fehlenden Bergbaus, relativ stabil. Eine Folge der Eiszeit sei es, dass das Land noch immer gegen die Last drücke. Olejko nennt das postglaziale Landhebungen. ...
Das Land drückt gegen die Last des Eises? Vielleicht glauben das die jungen OZ-Leser aus dem Eintrag unter diesem.

Die Hebung von einem Millimeter pro Jahr mag für die Autorin unspektakulär sein und damit reiner Kommentar, in geologische Zeiträume hochgerechnet ist es der Millimeter sehr wohl. Höbe sich die Landmasse nur eine Million Jahre lang (eine geologisch sehr kurze Zeit) mit gleichem Tempo weiter (was nicht sein wird) und vernachlässigte der Rechner die Abtragung, läge die Oberfläche Usedoms 1000 Meter höher als heute.
Von Beginn der Zeitrechnung an hätte sich Usedom ganz unspektakulär um zwei Meter gehoben (stimmt auch nicht ganz). Einfach mal den Meeresspiegel um zwei Meter anheben, dann wissen Sie, was von Usedom ohne die Hebung bliebe.

Übrigens weiß nicht nur Vermesser Olejko, was postglaziale Landhebungen sind. Das wissen viele. Sie alle erklären die Hebungen etwa so:

Das gewaltige Gewicht des Eises ließ Teile der Erdkruste in den Erdmantel sinken. Als sich die Gletscher zurückzogen, hob sich die Erdkruste im Bezug auf den Mantel rasch. Durch die enorme Zähigkeit des Mantels wird der Prozess aber noch einige tausend Jahre andauern. ...

2 Kommentare:

  1. Anonym24.3.09

    Vielleicht kann die Autorin des Artikels auch einmal erklären, was mit "JPS" gemeint ist. Ob das dann nicht doch "GPS" bedeutet?

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  2. Einfach mal dort anrufen und nachfragen.

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