Lubmin: Sellering rückt vom Kohlekraftwerk ab
Kurswechsel in der Schweriner Staatskanzlei: Der Ministerpräsident warnte gestern beim CDU-Wirtschaftsrat vor Umweltschäden durch das geplante Steinkohle-Kraftwerk am Greifswalder Bodden.Ob er nun den CDU-Wirtschaftsrat warnt oder nicht, die Ratsmitglieder wird er nicht bekehren.
Der Bau eines Steinkohle-Kraftwerks im vorpommerschen Lubmin rückt immer weiter in die Ferne: Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) rückt jetzt erstmals deutlich von der Milliarden-Investition ab. "Die Landesregierung bekennt sich dazu, dass Gaskraftwerke und die Ostseepipeline nach Lubmin kommen", sagte der Regierungschef gestern beim Jahresempfang des CDU-Wirtschaftsrats in Rostock.Das heißt doch wohl, dass ihm wie der CDU und FDP egal ist, wie das StAUN entscheidet. Er greift der Entscheidung vor oder er ahnt, dass die Argumente der Gegner nicht widerlegbar sind:
... Zugleich warnte der SPD-Politiker mit eindringlichen Worten vor einer möglichen Erwärmung des Greifswalder Boddens, die zu negativen Auswirkungen für die Badeorte auf Rügen und Usedom führen könnte.Das ist falsch, wie die OZ, wäre sie hier zu Hause, wissen müsste, denn MV produziert schon jetzt mehr Elektroenergie, als im Land verbraucht wird. Das hatte das Wirtschaftsministerium schon vor Monaten veröffentlicht.
Mecklenburg-Vorpommern, so Sellering, werde künftig mehr Strom erzeugen als es selbst verbraucht. Für den eigenen Bedarf des Landes reiche ein Offshore-Windpark völlig aus.
Auf der Landesseite war u.a. zu lesen:
Auch Gerold Jürgens, Präsident des Unternehmerverbandes Vorpommern, geht hart mit Sellering ins Gericht: Der Ministerpräsident sollte zunächst "die Ergebnisse der Genehmigungsbehörde abwarten" ...Nur dass genau dieser Jürgens es nicht abwartet, was die OZ schon berichtete, hier aber vergaß anzufügen. Besonders bedenklich ist jedoch, dass Jürgens nicht als aufs Engste mit Dong verbandelter Unternehmer erwähnt wird, denn genau dort liegt bildlich der Hase im Pfeffer. Es müsste doch einer Zeitung, die vorgab, hier zu Hause zu sein und vorgibt, top zu informieren, bekannt sein, dass Jürgens bereits heute Arbeitnehmer an Dong in Dänemark verleiht und an ein Dong-Werk am Bodden weitere Leute verleihen könnte.
Die Gegner würden durch ihre überzogene Kritik erst recht Schaden in der Tourismusbranche anrichten.Das ist glatt gelogen und dumm und die OZ verbreitet brav die Lüge, nicht die erste.
Richtig ist, dass die Kritik an dem Plan, ein Kohlekraftwerk zu bauen, genau und gründlich, naturwissenschaftlich und technisch begründet wurde, sodass Dong die Antragsunterlagen erneut überarbeiten muss. Die Gegner sind jene, die dafür sorgen, dass auch zukünftig Urlauber hierher kommen. Davon hätte sich Jürgens während der Anhörung überzeugen können. Die OZ tat es und ließ dem Unternehmer die Lüge dennoch durchgehen.
Und zum Schluss wurde noch dieser Blödsinn an die Leser verkauft:
Matthias Lietz, energiepolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Ex-Bürgermeister von Lubmin, verteidigt die Pläne von Dong ebenfalls: "Auch ein Tourismusland braucht Strom" ...Na klar, zwei Gaskraftwerke und ein Windpark reichen natürlich nicht. Wie groß müssen die Scheuklappen eigentlich sein, die ihm Dong aufsetzte, um solch einen Mist allen Ernstes zu verbreiten.
Und schließlich:
Was ist von der journalistischen Fähigkeit dessen zu halten, der solch ein Gewäsch in die Zeitung lässt. Das ist ein schwerer Rückfall in die Zeit, als jeder Hinz und Kunz in der OZ jeden Unsinn über das Dong-Projekt verbreiten durfte.
Ich werde in den kommenden Tagen mit Material der Bürgerinitiative erneut belegen, wie dumm aber auch wie gefährlich es ist, den Argumenten der Befürworter zu folgen. Das hätte die OZ auch tun können, tat es aber nicht, warum wohl nicht?
Zum Schluss noch zum Leitartikel. Er beantwortet, warum wohl der Minipräsident kundtat, er sei gegen das Kohlekraftwerk: Wahlkampf.
Dass dafür ein ganzer Leitartikel herhalten musste, verstehe ich nicht.
Hornfisch meint,
AntwortenLöschenWahlkampf hin Wahlkampf her eine Genehmigung oder wir wollen es hoffen nicht Genehmigung wird es erst nach dem Wahltermin geben.
Beide großen "Volksparteien" können sich über den Ausgang an den Wahlergebnissen der letzten Landratswahlen auf Rügen und in Vorpommern halten, kommt es so oder so. Die CDU ist mit ihrem festhalten an dem Projekt bei den Menschen hier sowieso wie auch der Weltklimaengel Merkel mit durch.
Die SPD hat nur eine Möglichkeit Herr Backhaus und Frau Schwesig weisen ihre untergebenen Behörden an die Unterlagen zurück nach DK zu schicken, denn das Pechkohle Kraftwerksprojekt ist hier nicht genehmigungsfähig. Aber Backhaus wird wohl noch von seinem alten Freund Ringstorff geleitet.
Heli sagt dazu:
AntwortenLöschenEs ist immer das gleiche Spiel.
Wahlkampf, ick hör dir trapsen.
Frei nach Otto von Bismarck: Es wird niemals so viel gelogen, wie nach der Jagd, während des Krieges und vor den Wahlen.
Und was ist zwischen den Wahlen, vor und nach Kriegen?
AntwortenLöschenHeli antwortet:
AntwortenLöschenDann wird auch gelogen und verkohlt, getäuscht, verdreht, verfälscht, beschönigt, sich in Widersprüche verwickelt, mit zwei Zungen geredet usw. usw…