12. Februar 2009

OZ verbreitete zwei Enten und berichtigt keine

Ich hatte in den vergangenen Tagen den Quark über den Freiherren nicht gelesen, weil es z.T. nur das Nachplappern von Politikergequake ist. Das ist für mich nutzlos. Doch nun wurde ich auf Unsinn hingewiesen, den die OZ verbreitet hatte.
Wer vor allem mit dem Kopieren von Agenturmeldungen Geld verdient, darf sich nicht wundern, wenn er auch Unsinn kopiert und an Sie, liebe OZ-Leser, verkauft. Wie so viele andere Medien auch, verbreitete die OZ diese Ente über den neuen Wirtschaftsminister:
Zu Guttenberg ist Chef des Familienunternehmens Guttenberg GmbH.
Falsch, ist er nicht! Er war es bis 2003.

Dies ist kompletter Unsinn:
Zu Guttenberg wisse aus seinen Erfahrungen als geschäftsführender Gesellschafter der Guttenberg GmbH, die mit Baustoffen handelt, um die Sorgen und Nöte der Wirtschaft. Er habe die "allerbesten Voraussetzungen" für das Ministeramt und beherrsche den "politischen Handwerkskasten".
Das ist gelogen. Er arbeitete nie in einem Unternehmen, das mit Baustoffen handelt. Seine hochgelobten Erfahrungen aus der Wirtschaft bestehen einzig und allein in der Verwaltung des Familienvermögens, allerbeste Voraussetzungen eben.

Übrigens hatten die Betreiber der Nachdenkseiten bereits am 10. Februar die veröffentlichungspflichtigen Angaben Guttenbergs fehlerfrei kopiert, was jedermann im bösenbösen Internet nachlesen kann. Das schaffte die OZ nicht, wie die meisten Medien auch.
Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der Medien, die mittlerweile zum Großteil davon leben, Kopiertes zu verkaufen. Warum ein Kopierer doppelt so viel verdienen muss wie ein Durchschnittsverdiener in MV, wüsste ich gern.

Ob die OZ den Fehler berichtigt, wie es andere Medien bereits getan haben? Heute fand ich keine Berichtigung in der OZ.
Wie andere Medien mit der Berichtigung des zu lang geratenen Namens umgingen, lesen Sie hier.
Vielleicht denkt jemand in der Chefredaktion aber auch, die dummen OZ-Leser werden es schon nicht merken. Und mit Richtigstellungen hat die OZ ein großes Problem, solange ich sie beobachte.

2 Kommentare:

  1. Anonym12.2.09

    Ich habe mich so gefreut, dass wir nach einem Müllermeister einen adligen Trockenbauer(n) als Wirtschaftsminister bekommen. Jetzt könnte es ein adliger Kompetenzhochstapler werden.

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  2. Genau daraus ergibt sich die Frage, wer denn nun der Kompetenzhochstapler ist.
    (Kompetenz hochstapeln ist genau das richtige Wort.)

    Könnte doch auch sein, dass die Medien hochgestapelt haben (wahrscheinlich sogar). Mich wundert schon lange fast nichts mehr, und dabei ist es egal, wer stapelte.
    Schlimm nur, wenn Leser wegen des Märchens ihr Geld nicht zurückhaben wollen.

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