6. Januar 2009

Vorsicht vor Wichtigdeutsch!

Im Jahr der vielen Wahlen wird die deutsche Sprache ganz besonders missbraucht werden. Lassen Sie sich bildlich nicht zuschütten mit weitergegebenem Bonzengequake. Bleiben Sie aufmerksam und lassen Sie sich als zahlende Leser so etwas nicht gefallen.

Hier fand ich ein paar nützliche Hinweise, auch solche an Journalisten, die sich als Kopierer zu schade sind:
Wichtigsprech und rhetorische Luft

Deppensprache Deutsch

Nicht die Jugend malträtiert die Sprache der Dichter und Denker bis zum Unverständnis. Es sind vielmehr die erwachsenen Dampfplauderer in den Medien.

... wie können Politiker, Moderatoren, Journalisten und andere TV-Redner lernen, einfaches und klares Deutsch zu sprechen? Die brutalste Methode: Sie hören sich an, was sie gesagt haben und geben sich für jedes überflüssige "man" und jedes Füllwort einen Minuspunkt. Den folgenden Schock können sie mit einem guten Wein verdauen.

Die einfachste Methode ist das laute Lesen von Beiträgen in guten Zeitschriften und Zeitungen. Geübte Autoren schreiben ohne verbalen Kitt und Wichtigdeutsch. Wenn doch, werden ihre Ausrutscher durch das Lautlesen gnadenlos entlarvt.

Die wirksamste Methode ist ebenfalls Lesen. In diesem Fall ein ganz bestimmtes Buch: "Deutsch für Profis" von Wolf Schneider. Schneider war über viele Jahre (Wichtigdeutsch: langjähriger) Leiter der Hamburger Journalistenschule und Moderator der NDR-Talkshow. In seinem Buch zeigt er an vielen Beispielen, wie die deutsche Sprache malträtiert und verschachtelt wird. Und wie sie sich ohne große Anstrengungen in klare, verständliche Formen bringen lässt. ...

5 Kommentare:

  1. Danke, Herr Meyke, Ihr Text macht gute Laune und entlastet von einer Ansammlung inhaltsleerer Worthülsen und Füllwürter, die meinen Kopf ohne Sinn und Verstand einnebeln. Ich übe und ich lese mir laut vor. Ab sofort:-)
    Und .... ? Ist es mir schon etwas gelungen, in diesem Kommentar auf Wichtigdeutsch zu verzichten?????

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  2. Naja, am besten wäre es, den Autor zu befragen. Ansonsten wäre überlegenswert, ob es auch inhaltsvolle Worthülsen gibt.

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  3. Mein Kommentar zu den inhaltsvollen Worthülsen war gestern schon unter Dach und Fach und dann funktionierte das Ganze nicht mehr, weil ich gestern zu blöd war, mich hier richtig einzuloggen. Den zweiten Versuch starte ich jetzt und sollte ich dazugelernt haben, wird der in wenigen Sekunden klappen. Tut mir leid, das alles hat absolut nichts mit Wichtigdeutsch zu tun. Hier fehlt einfach der Ratgeber: Wie logge ich mich richtig ein!

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  4. lupe, natürlich gibt es inhaltsvolle Worthülsen! Machen wir den Vergleich zur Natur:Die Hülsenfrüchte. Sie sind inhaltsvoll mit Früchten, solange da noch keiner beigegangen ist und alles rausgepult hat. Sobald kein Früchtchen mehr vorhanden ist, sind sie inhaltsleer. Logisch oder?
    Um den Vergleich besser zu verstehen, nennen wir die Worthülsen Hülsenwörter. Sind die Wörter als Sinnträger abhanden gekommen, haben wir es genau wie bei den ausgepulten Hülsenfrüchten mit inhaltsleeren Hülsen zu tun, die vorher inhaltsvolle Hülsenwörter waren. Ist doch auch logisch oder?
    Um Wichtigdeutsch zu vermeiden, sagen wir aber nicht inhaltsvolle Worthülsen oder inhaltsvolle Hülsenwörter, sondern einfach nur W Ö R T E R !!! Das reicht!
    Nun bin ich nur noch am überlegen, ob man nicht statt inhaltsleer und inhaltsvoll einfach nur leer und voll schreibt. Ich glaube, das klingt nicht so geschwollen :-)))

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  5. Schön, dass es mit dem Einloggen un doch geklappt hat!

    Ich möchte das Gehülse nicht auf die bildliche Spitze treiben. Nur noch dies: Für mich ist die inhaltsleere Worthülse ein weißer Schimmel. Anderen mag es anders ergehen; meinetwegen.

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