2. Oktober 2008

Was aus dem Erfolg von Terrorfahndern wurde

Am 27. September berichtete die OZ:
Terrorverdacht: Polizei fasst in Köln zwei Islamisten
Spektakulärer Erfolg für deutsche Terrorfahnder: Praktisch in letzter Minute vor der Abreise aus Deutschland hat die Polizei in einem Flugzeug zwei Terrorverdächtige festgenommen. Die beiden mutmaßlichen Islamisten wurden gestern Morgen auf dem Flughafen Köln-Bonn aus einer Maschine der niederländischen Fluggesellschaft KLM geholt, die bereits zum Start nach Amsterdam bereitstand. Angeblich waren sie auf dem Weg in ein Ausbildungslager für Terroristen in Pakistan. ...
Obwohl alles Mutmaßungen sind, schrieb die OZ den Fahndern einen spektakulären Erfolg zu.
Doch stimmt das mit dem Erfolg? Stimmt auch nur eine der Mutmaßungen?

Glaubte ich der OZ, muss es wohl so gewesen sein oder haben Sie Gegenteiliges gelesen? Vermutlich lasen Sie aber u.a. am 27. September dies auf der Blickpunktseite:
Anschläge drohen auf Busse und Bahnen
Wie groß ist die Terrorgefahr in Deutschland? OZ sprach mit dem Terror-Experten Guido Steinberg.

OZ: In Köln werden zwei Terrorverdächtige festgenommen, ein Terror-Duo mit dem Deutschen Eric Breininger ist angeblich auf dem Weg nach oder schon in Deutschland. Steigt bei uns die Anschlagsgefahr? ...
Was die OZ bis heute nicht berichtete, ist, dass sich die Fahnder, die Nachrichtenersteller und die Nachrichtenkopierer, wie die OZ, wieder einmal bis auf die Knochen blamierten.

Hier können Sie lesen, welchem Märchen die OZ aufsaß:

Der Schäuble-Komplex

... Diese Festnahme entwickelt sich derweil mehr und mehr zu einer Farce, in der die Medien ein denkbar schlechtes Bild abgeben und Politik und Sicherheitsbehörden wieder einmal den Eindruck erwecken, bewusst Panik zu schüren, um neue Gesetze populär zu machen, die die Bürgerrechte weiter einschränken. ...

Am Samstag musste auch das nordrhein-westfälische LKA kleinlaut einräumen, dass man in den Wohnungen der Verdächtigen keine Waffen, Munition oder andere gefährliche Gegenstände gefunden habe. Ohne dies explizit auszuführen, fallen unter „andere gefährliche Gegenstände“ anscheinend auch die vermeintlichen Abschiedsbriefe, die in den Medien „unter Berufung auf Sicherheitskreise“ schon am Freitagmorgen gefunden wurden. ...

Es gab einen Abschiedsbrief, den einer Verlobten an einen der beiden Festgenommenen.

Ein hysterischer Abschiedsbrief einer Verlobten als einzig „konkreter“ Hinweis, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen potentiellen Terroristen handele? Die Behörden werden einiges aufzuklären haben. Was als großer Schlag gegen den Terrorismus eingeleitet wurde, droht als großer Schlag gegen einen unbescholtenen Bürger zu enden, der das Pech hatte, Muslim zu sein und eine in ihrer Liebe zur Hysterie neigende Verlobte zu haben. ...

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